Martina Fontana aus Falkensee: „Vegan ist nichts für Weicheier“
Eine Hauruck-Diät lässt die Kilos schwinden. Kurz danach sind sie aber alle wieder da – und haben sogar noch Freunde mitgebracht. Schon lange raten Ernährungswissenschaftler deswegen: Nur eine richtige Ernährungsumstellung hilft auf lange Sicht.
Am besten im Verbund mit viel Bewegung. Aber welches Ernährungsmodell lässt sich am leichtesten umsetzen und verspricht die besten Erfolge?
Martina Fontana (49) ist Ernährungsexpertin und hat mit ihrem Buch „Voll auf Zucker! (Kösel-Verlag, 160 Seiten, 15,99 Euro) einen echten Bestseller aufgelegt. Die Berlinerin, die im April 2015 aus Rudow nach Falkensee umgezogen ist, legt nun das zweite Buch nach: „Vegan ist nichts für Weicheier“ (Herbig-Verlag, 240 Seiten, 18 Euro). Fontana: „Paleo, Vegatarisch, Vegan, Teilzeitfasten, Low-Carb, No-Carb: All diese zurzeit so modernen Ernährungsmodelle habe ich mit meiner Familie ausprobiert und die Erlebnisse und Erkenntnisse in einem Tagebuch festgehalten, das der Leser nun in meinem neuen Buch aufblättern kann. Dabei habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, wie alltags- und familienfreundlich die Ernährungstrends sind, was sie mit unserer Gesundheit anstellen und wie sie sich im Geldbeutel bemerkbar machen.“
Es ist schon sehr unterhaltsam, spannend und lehrreich zugleich, der Autorin bei ihren Experimenten zu folgen: „Mein Mann fand Paleo ganz toll, weil er jeden Tag Unmengen von Fleisch vertilgen konnte. Meine Tochter kam mit ihren siebeneinhalb Jahren sehr gut mit der vegetarischen Kost klar, weil wir in der Familie sonst immer nur Wochenendfleischesser sind. Nur Tofu fand bei ihr keinen Gefallen, der erinnerte sie von Geschmack und Konsistenz doch eher an einen Radiergummi. Und Low-Carb fand sie ganz doof, weil sie in ihrer Schulbrotdose auf einmal nur noch Früchte vorfand und keine leckeren Stullen mehr. Da ist sie schnell auf die Barrikaden gegangen und hat sich dem Familientest verweigert.“
Spannend ist natürlich, welches Fazit die Autorin nach vielen Monaten der Experimentiererei für sich zieht: „Ich habe selbst noch nie so viel abgenommen wie mit No-Carb. Das Weglassen der Kohlenhydrate sorgt dafür, dass die Fettverbrennung sehr schnell anspringt. Durch die so genannte Ketose hat man nur am Anfang sehr schlechte Laune, bevor plötzlich ein echter Energiekick einsetzt. Bei all diesen Ernährungsformen ist aber ein Problem, dass man sich immer etwas versagt und einem irgendwann das Essen nicht mehr schmeckt. Bei der Paleo-Ernährung konnte ich bald kein Fleisch mehr sehen. Wir haben für uns nun eine ganz individuelle Mischform aus allen Ernährungstrends gefunden, die am besten zu unserer Familie passt.“
Wenn Martina Fontana keine Bücher schreibt – zu „Vegan ist nichts für Weicheier“ könnte sie übrigens sofort eine Fortsetzung in Angriff nehmen – kümmert sie sich als 1. Vorsitzende um die „Interessengemeinschaft Montessouri Falkensee“ und arbeitet im Coaching-Bereich: „Beim Coaching gebe ich keine Lösungen vor, sondern stelle nur die richtigen Fragen. Ich sage immer: Jeder Mensch ist Experte seines Lebens. Bei meinem Coaching geht es oft um Beziehungsprobleme, um eine Unzufriedenheit mit der Arbeit – ‚war das schon alles?‘ – und natürlich um die eigene Ernährung, die oft genug für zu viele Pfunde auf der Hüfte sorgt.“
Martina Fontana hat drei erwachsene Kinder und ein „Nesthäkchen“. In diesem Jahr hat sie wieder damit begonnen, in Teilzeit im öffentlichen Dienst zu arbeiten – in Berlin. (Text: CS / Foto: Rollendes Fotostudio, Berlin)
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