Supertramp live!
Das Citadel Music Festival in der Spandauer Zitadelle sorgt weiterhin für tolle musikalische Events direkt in der Falkenseer Nachbarschaft. Am 22. Juli war Roger Hodgson an der Reihe. Wer den Namen nicht kennt: Hodgson ist Mitbegründer und Leadsänger der Band Supertramp, die Ende der Siebziger Jahre unglaublich erfolgreich war – mit Songs wie „Take The Long Way Home“ oder „Breakfast in America“.
Hodgson hat sich schon lange von Supertramp getrennt, um Soloprojekte zu verwirklichen, spielt auf seinen Konzerten aber weiterhin die alten Songs.
Wir haben Glück. Als abends gegen 18 Uhr geschätzte 3.000 Besucher auf den Innenhof der Zitadelle strömen, hat der Regen gerade aufgehört und es bleibt trocken. Um 19 Uhr fängt Ray Wilson an zu rocken, der einmal ein Jahr lang als Leadsänger bei Genesis eingestiegen ist, bis Aussteiger Phil Collins seinen Job zurückhaben wollte. Nur von der eigenen Gitarre begleitet, spielt Ray sehr gelungene Variationen von Genesis/Phil-Collins-Hits wie „In the Air Tonight“ und „Follow You, Follow Me“. Das Problem aller Vorgruppen: Die Besucher stehen noch an den Freßbuden an, unterhalten sich und schauen noch nicht so richtig hin. Das ist schade, denn Ray Wilson hat richtig Potenzial.
Als um 20 Uhr Roger Hodgson die Bühne betritt, werden die Dezibel noch etwas mehr hochgefahren. Der ganz spezielle Supertramp-Sound des Keyboards und die gut bekannte Stimme sind sofort wieder präsent, als ein bestens aufgelegter Roger Hodgson in die Tasten greift und einen Klassiker nach dem anderen zum Besten gibt.
Das Publikum passt sehr gut zur Supertramp-Zeitreise: Die meisten Besucher sind selbst schon 40, 50 Jahre alt und haben die Supertramp-Hochzeiten mit 60 Millionen verkauften Alben aktiv selbst mit erlebt.
Supertramp-Songs sind nun einmal besinnlich. Und so steigen die Besucher erst dann auf die Stühle, um frenetisch im Takt mitzuklatschen, als es kurz vor 22 Uhr endlich dunkel wird, man etwas von der Lichtschau sieht, das lange Zeit einsam auf der Bühne stehende Schlagzeug besetzt wird und Ray Wilson als zweite Gitarre mit die Bühne entert. Dann werden „Dreamer“ und „School“ zu echten Rock-Pop-Nummern, die es in der Zitadelle krachen lassen und das bis dahin etwas zu ruhige Konzert noch zu einem sehr schönen, stimmungsvollen Abschluss bringen.
Wer diesen Sommer noch nicht selbst vor Ort mit dabei war: Bis in den September hinein finden Konzerte statt, den Plan gibt es hier: www.citadel-music-festival.de.
Foto: (c) Frank Bauchspiess
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