Familiensorgen März 2010
Liebe Frau van den Boogaard, ich wohne nun seit sechs Jahren in Falkensee, mit meinem Mann und drei Kindern im Alter bis elf Jahren. Wir fühlten uns auch sehr wohl hier. Bisher hatten wir immer ein gutes Verhältnis mit den Nachbarn, seit einigen Wochen jedoch scheint irgendetwas schief zu laufen. Meine Tochter erzählte mir bereits mehrfach, dass sie von Anwohnern in der Straße, in der wir leben, böse angesprochen worden wäre.
Auch meine beiden jüngeren Söhne dürfen nun auf einmal nicht mehr mit einigen Freunden spielen.
Nun hatte ich auch noch eine lautstarke Auseinandersetzung mit einem direkten Nachbarn in den vergangenen Tagen. Wir fühlen uns mittlerweile richtig gemobbt. Zum Teil grüßen die Leute nicht mehr, schimpfen grundlos und behaupten sogar, dass unsere Kinder nur Quatsch machen und andere Menschen belästigen würden.
Aber Falkensee ist doch eine Familienstadt? Ich verstehe das alles nicht mehr. Können Sie mir einen Tipp geben. Ich habe Angst, dass wir hier nicht mehr glücklich leben können.
Grüße, A. P.
Liebe Familie A.P.,
danke für Ihre Zeilen. Das hört sich wirklich sehr unschön für Sie an.
Ich empfehle Ihnen direkte und offene Gespräche in der Familie: zur Situation und zu den möglichen Gründen. Fragen Sie Ihre Kinder direkt und kindgerecht, ob sie sich erklären können, warum die Nachbarschaft nun plötzlich nicht mehr so freundlich reagiert und wie sich fühlen. Ist in der Vergangenheit etwas vorgefallen, dem die Kinder keine Bedeutung beigemessen haben? Manchmal ist es auch die Angst vor möglichen Konsequenzen, was die Kinder daran hindert, die Eltern über ein Malheur zu informieren. Und natürlich ist es die Aufgabe von uns Eltern, unsere Kinder aufzuklären, anzuleiten sowie Werte und Normen zu erklären.
Zusätzlich rate ich Ihnen, parallel das Gespräch mit Ihren Nachbarn zu suchen. Auf einer sachlichen und ruhigen Ebene werden Sie sicherlich mehr Informationen zu den Hintergründen erfahren und Probleme sowie Vorkommnisse klären können. Motivieren Sie Ihre Nachbarn, bei Gesprächsbedarf den direkten Kontakt zu suchen. Kinder ziehen i.d.R. nicht bewusst los, um Schaden anzurichten oder andere Menschen bösartig zu ärgern. Manchmal schießen die Kinder jedoch in ihrem Spaß über das Ziel hinaus und verhalten sich anders, als es die Betroffenen Personen erwarten oder sogar wünschen. Mit Verständnis und Respekt für unterschiedliche Bedürfnisse, sollte sich auch eine unglückliche Situation zum Wohle aller Beteiligten lösen können; denn natürlich sind Rechte und Freiheiten kein Privileg einer einzelnen Altersgruppe.
Ich drücke Ihnen fest die Daumen und bin mir sicher, dass sich alles wieder zum Guten wendet.
Sollten Sie noch Fragen haben, können Sie mich auch gerne telefonisch kontaktieren: 03322 2131881.
Herzliche Grüße und alles Gute – Deborah van den Boogaard
In dieser Rubrik finden Sie Fragen unserer Leser an Familienhalt. Sollten Sie eine Frage übersenden wollen, senden Sie bitte eine E-Mail an info@familienhalt.de.
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