Vierfelderhof Gatow: Das Schwein Rosie
Viele Berliner und Havelländer kennen noch den Bauernhof von Bauer Bathe. Hier konnte man herrlich in der Scheune feiern, auf den Feldern fette Erdbeeren pflücken oder die berühmten „Gatower Kugeln“ (Rübchen) einkaufen. Der Hof musste leider in 2006 Insolvenz anmelden und suchte seitdem nach einem solventen Käufer mit Visionen für die 100 Hektar große landwirtschaftliche Nutzfläche am Rande Berlins. Glück gehabt: Die Jockel-Stiftung investierte über eine Million Euro und gründete im November 2009 die gemeinnützige Vierfelderhof Bauer Bathe GmbH.
Seitdem wird auf dem Vierfelderhof mit Hochdruck renoviert, gebaut, erweitert und vor allen Dingen umgedacht. Beate Bathe ist weiterhin emsig mit dabei: „Wir befinden uns auf dem guten Weg hin zu einem echten Familien- und Kinderbauernhof. Schulklassen, Kindergärten und Familien mit Kindern können auf dem Vierfelderhof Landwirtschaft ganz praxisnah kennen lernen und beim Füttern der Tiere, beim Säen des Getreide oder in der Ernte mithelfen. Hier lernen sie einmal ganz hautnah, wie die Tiere leben, wie das Korn auf dem Acker wächst und wie viel Arbeit auf einem Hof ansteht.“
Der Name Vierfelderhof stammt übrigens von der traditionellen Anbauweise, nach der nun auf dem Hof wieder gewirtschaftet werden soll. Bei dieser Fruchtfolge pflanzt man im ersten Jahr Kartoffeln, die dem Boden viele Nährstoffe entziehen. Im zweiten Jahr wird Getreide geerntet. Im dritten Jahr pflanzt man Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Bohnen, die dem Boden verlorene Nährstoffe wie Stickstoff neu zuführen. Im vierten Jahr erholt sich der Boden von den Strapazen.
Für den Vierfelderhof war 2010 das Jahr der Umbauten, der Neuorientierung und der ersten Erfolge. Ein Hofladen und ein Hofcafé wurden errichtet. Hinzu kommt, dass sich der Vierfelderhof im ersten Umstellungsjahr zum amtlich anerkannten Biohof befindet und schon 2012 hundertprozentige Bioprodukte Marke Eigenbau anbieten kann. Ziel ist es, dass sich der Hof selbst trägt. Zu diesem Zweck werden die eigenen Produkte bald unter dem Namen „Vierfelderhof“ vermarktet.
Schon jetzt gibt es auf dem Vierfelderhof eine erste große Attraktion für die Kinder – und das sind die vielen Tiere. Landwirt Florian Eistert: „Wir halten und züchten viele Tierarten, die bereits vom Aussterben bedroht sind. Bei uns sehen die Besucher Sattelschweine, Vorwerk-Hühner, Pommernenten und Thüringer Waldziegen. Vor allem die gutmütige Sau Rosie ist dabei der erklärte Liebling aller Kinder. Sie hat gerade ihren Mann verloren und freut sich über Zuwendung.“
Um das 2.000 Quadratmeter große Wirtschaftsgebäude herum ziehen sich viele neue Tiergehege – für die Kaninchen, Enten und Hühner.
Wer den Vierfelderhof besuchen möchte, merkt sich den 28. November vor. Von 12 bis 18 Uhr findet hier der Adventsmarkt statt – mit bäuerlichen Köstlichkeiten, regionalen Marktständen, Ponyreiten, Tierrundgängen, Bastelstationen und einem Krippenspiel. Es gibt auch ein Adventsfeuer, in dem die Kinder Kartoffeln rösten dürfen.
Info: Vierfelderhof, Straße 264 Nr 33, 14089 Berlin, Tel.: 030-369 96 90, www.vierfelderhof.de
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige