Unsere einheimischen Tiere: Die Erdkröte
In Falkensee und Umgebung ist vor allem der Teichfrosch heimisch. Er quakt sich mit großer Inbrunst durch laue Sommernächte und verleitet so manchen um den Schlaf geprellten Anwohner dazu, von einer Ladung Zement zu träumen, die in den Gartenteich des Nachbarn entleert wird. Im Berliner Speckgürtel finden sich aber auch See- und Moorfrösche, Grasfrösche, Knoblauchkröten, Wechselkröten – und zunehmend auch Erdkröten.
Die Erdkröte (Bufo bufo) ist auf einen Blick klar zu erkennen. Sie ist erdbraun, weist einen dicken Bauch mit weiß-gefleckter Haut auf und zeigt auf dem Rücken zahllose pockenartige Warzen und Hautknoten. Die Erdkröte ist von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde gerade zum Lurch des Jahres 2012 gewählt wurden. Das lohnt es sich, ihr einmal ein paar Zeilen zu widmen.
Die Erdkröte, die früher auch Lork, Krott oder Hutsche genannt wurde, kann bis zu 15 Zentimeter groß werden und bis zu 150 Gramm wiegen. Die Männchen sind deutlich kleiner. In der Laichzeit klammern sie sich fest auf den Rücken der Weibchen. Hier warten sie, bis die Eier in langen „Schnüren“ ins Teichwasser abgesetzt werden, um sie dann zu befruchten. In ihrem Eifer kommt es schon einmal vor, dass mehrere Männchen um ein Weibchen buhlen und es in ihren Bemühungen unter sich ertränken. Maßlos ist die ganze Kröte: Gefressen und überwältigt wird einfach alles, was ihnen vor ihr Maul kommt. So kann die Erdkröte gut als Schädlingsvernichter eingestuft werden: Sie räumt im Garten auf und beseitigt auch Nacktschnecken und anderes Getier.
Die Erdkröte ist deutlich besser an die Umgebung außerhalb des Wassers angepasst als ein Frosch. So bleiben die Kröten nur zur Paarung im Wasser und gehen dann wieder ihrer Wege. Tagsüber hocken sie meist im Feuchten unter einem Stein oder einem umgekippten Baum. In der Dämmerung gehen sie auf die Jagd.
Vor Feinden brauchen sie dabei keine große Angst zu haben. Große Drüsen an der Kopfhinterseite sondern ein Hautgift ab, das Freßfeinde abschreckt und die ganze Kröte zu einem ungenießbaren Ding werden lässt, das man besser nicht ins Maul oder in den Schnabel nimmt.
Die Erdkröten sind recht unbeholfen. Sie machen kurze, plumpe Hopser, ansonsten „watscheln“ sie eher über Stock und Stein. Leicht passiert es da, dass sie in einen Fensterlichtschacht oder einen Kellergang fallen. Da sie im Tageslicht und ohne Versteck doch schnell vertrocknen, sollte man entsprechende Stellen am eigenen Haus immer im Auge behalten, um den Tieren helfen zu können.
Foto: Carsten Scheibe
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