Werner Wegener aus Falkensee: Im Blizzard gefangen
Werner Wegener (63) ärgert sich. Der Spandauer, der vor vier Jahren in die Semmelhaack-Siedlung an der Seegefelder Straße gezogen ist und als selbstständiger Versicherungskaufmann arbeitet, ist leidenschaftlicher Bergwanderer: „Es gibt heutzutage einfach keine Romane mehr für Bergwanderer. Früher, zu den Zeiten von Luis Trenker, war das ein eigenes Genre. Heute wird das Thema von den Verlagen gar nicht mehr bedient.“
Aber wo ein Mangel ist, da gibt es auch eine Lösung. Werner Wegener träumt im Schlaf seit Jahren immer wieder den gleichen Traum. Ihn hat er nun als Basis für seinen ersten Roman genommen, der innerhalb von nur einem Jahr zwar in Falkensee entstanden ist, inhaltlich aber komplett in den Lienzer Dolomiten spielt. Wegener selbst tritt in dem Roman „Blizzard“ als Bergwanderer mit Hund auf.
Gemeinsam mit anderen ist er in den Dolomiten zwischen Kärnten und Osttirol unterwegs, der Wetterbericht hat perfektes Wanderwetter vorhergesagt. Doch dann ändert sich das Wetter auf dramatische Weise. Ein verheerender Schneesturm verwandelt sich zunehmend in einen ausgewachsenen Blizzard. Die Lienzer Bergwacht erhält noch einen Anruf von den Bergwanderern in Sommerklamotten, dann sind alle Telefone tot. Weder die Bergwacht mit dem Hubschrauber noch das österreichische Bundesheer zu Fuß schaffen es, die Eingeschlossenen in den Schutzhütten zu erreichen. Sie sind auf sich allein gestellt und müssen den Kampf ums Überleben aufnehmen.
Werner Wegener: „Eine Naturkatastrophe wie ein Blizzard ist in den Alpen zwar noch nicht vorgekommen. Es war als Autor aber sehr spannend, darüber zu spekulieren, wie sich die Eingeschlossenen in dieser Situation verhalten und wie sie mit ihrer Angst zurechtkommen.“
Wegener, der vorher noch nie als Autor tätig war und „Blizzard“ mit der Hand auf tausend Papierseiten festgehalten hat (aus denen später 319 gedruckte wurden), schreibt mit Drang nach vorn, voller Spannung und mit der Selbstsicherheit eines Menschen, der sich im Berg auskennt und weiß, wovon er schreibt. Das Buch ist für 17,40 Euro im Verlag novum pro (www.novumverlag.com) erhältlich. Es kann bei Amazon bestellt oder in Falkensee bei der „Leseratte“ geordert werden. Auch eine eBook-Version gibt es. Lesungen im Ort sind geplant, aber genaue Termine stehen noch nicht fest.
Angespornt von seiner ersten Buchveröffentlichung schreibt Werner Wegener bereits am zweiten Buch. Der Erzähler bleibt, der Roman spielt aber in einer anderen Region. Wegener: „Ging es im ersten Buch um eine Naturgewalt, so kommt im zweiten Band ein Verbrechen zum Einsatz, das vom Leser mehr kriminalistischen Spürsinn verlangt. Meine geliebten Berge stellen dazu wieder die Kulisse.“
Foto: Carsten Scheibe
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