Bienenpfad in Brieselang
Die Sonne scheint, die Vögel singen, die Blumen blühen und – genau, die Bienen sind endlich auch wieder unterwegs. Überall summt es im Garten. Die fleißigen Insekten und Blütenbestäuber schwärmen aus, um süßen Nektar in leckeren Honig zu verwandeln. Fakt ist: Wir alle essen gern süßen Honig. Leider wissen wir aber viel zu wenig über die Biene, die den Honig herstellt.
Wer neugierig ist und mehr erfahren möchte, muss nach Brieselang fahren – in die Oberförsterei am Forstweg 55. Seit August 2012 gibt es hier einen eigenen Bienenlehrpfad.
Karin Anders von der Oberförsterei in Brieselang: „Jeder interessierte Bienenfreund kann uns während der Öffnungszeiten besuchen und kostenfrei über unseren Bienenpfad wandern. Trotzdem lohnt sich ein vorheriger Anruf, damit niemand etwa während einer Dienstbesprechung vor verschlossenen Türen steht.“
Der Weg führt über das Gelände der Oberförsterei hin zu einem abgetrennten Bereich, der sich durch ein uriges Holztor betreten lässt. Auf der linken Seite hat der Brieselanger Imker Rainer Groth einige seiner Bienenvölker aufgestellt. Hunderte von Bienen summen hier umher: Zum Bienenpfad gehören denn auch viele kleine blühende Bäumchen, die die Bienen anlocken sollen. Die Bienenkörbe selbst sind so weit vom Pfad entfernt, dass man sie gut sehen kann, die Bienen aber nicht auf die Idee kommen, ihren Stock mit gezücktem Stachel zu verteidigen.
Der Bienenpfad lässt sich in wenigen Minuten begehen. Große Schautafeln sammeln alle wichtigen Informationen, die man über die Bienen wissen sollte. Interessant: Um 300 Gramm Honig zu produzieren, muss eine Biene rund 20.000 Mal ausfliegen. Ein einzelnes Bienenvolk kann im Jahr 10 bis 30 Kilo überschüssigen Honig erzeugen. Unterwegs kann eine Arbeitsbiene ein Drittel ihres Körpergewichts an Nektar oder Blütenpollen (Eiweißquelle für das Volk) transportieren. Dabei schlagen die kleinen Flügel 180 bis 250 Mal in der Sekunde. Die Bienen erreichen so eine Fluggeschwindigkeit von bis zu 30 Stundenkilometern.
Damit immer genug Bienen (30.000 bis 60.000) für den Stock arbeiten können, legt die Königin bis zu 2.000 Eier am Tag – eine Biene lebt nämlich nur rund 60 Tage lang. Das Gewicht der Eier im Leib der Königin entspricht dabei etwa ihrem eigenen Körpergewicht. Was viele nicht wissen: Das Wachs für die Bienen wird nicht aus Pollen gewonnen, sondern von den Bienen selbst erzeugt. Sie „schwitzen“ es aus.
Honig besteht übrigens aus über 180 verschiedenen Stoffen, darunter Frucht- und Traubenzucker, Mineralstoffe, Spurenelemente und biologisch wirksame Substanzen. Honig ist ein Naturstoff. Er darf nicht erhitzt werden. Auch ist es nicht erlaubt, ihm nachträglich Stoffe hinzuzufügen.
Der Imkerverein Falkensee unterstützt die Oberförsterei bei der Arbeit mit dem Bienenpfad. Dr. Knut Horst führt regelmäßig selbst Führungen durch und erzählt voller Begeisterung und mit viel Fachwissen aus dem Leben der Bienen. Es lohnt sich, eine solche Führung einmal mitzumachen. Vor allem für Kindergärten, Grundschulen und Horte ist diese Führung sehr gut geeignet.
Ulrike Repkow, Leiterin der Oberförsterei Brieselang: „Unsere Mitarbeiterinnen besuchen die Führungen von Dr. Horst ebenfalls, um alle wichtigen Details zu lernen. So können sie schon bald eigene Führungen durchführen, da Dr. Horst gar nicht so oft vor Ort sein kann, um alle Anfragen zu einer lehrreichen Führung erfüllen zu können.“
Es gibt übrigens jetzt schon erste Anmeldungen für Führungen in den Sommerferien. (Maike Abel/cs)
Kontakt: Oberförsterei Brieselang, Forstweg 55, 14656 Brieselang, Tel: 033232 36005, http://forst.brandenburg.de/sixcms/detail.php/528863
Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do 7.00-15.45 Uhr, Di 7.00-17.30 Uhr, Fr 7.00-13.00 Uhr
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige