Schülerfirma am Lise-Meitner-Gymnasium in Falkensee: Die Caféteria gehört uns
Die Schüler am Falkenseer Lise-Meitner-Gymnasium haben oft genug gleich vier Blöcke nacheinander Unterricht. Das bedeutet, dass sie mitunter später von der Schule nach Hause kommen als ihre Eltern. Nicht, dass es an anderen Schulen anders wäre. Nur: Wenn man so lange am Stück geistig arbeiten muss, dann meldet sich über kurz oder lang nicht nur der kleine Hunger.
Ist das von zu Hause mitgebrachte Pausenbrot erst einmal verspachtelt, so gilt es bei einem nicht nachlassenden Hungergefühl, schnell das Nachschubproblem zu lösen. Der LIDL an der Ecke wird hier oft besucht, um Nahrungsmittel für die Schülerversorgung einzukaufen.
Das „LMG“ bietet aber noch eine echte Alternative – die Schul-Caféteria. Sie wird am Gymnasium nicht von einem externen Caterer versorgt, sondern von den Schülern selbst geführt. Seit dem Schuljahr 2001/02 gibt es am LMG nämlich eine Schülerfirma namens SAG („Schüleraktiengesellschaft“), die seinerzeit von nur vier Schülern gegründet wurde – und die vom Brandenburger Bildungsministerium unterstützt wird.
In allen großen Pausen verkaufen die Mitarbeiter der Schülerfirma eigenverantwortlich ihre Waren in der Caféteria. Passend dazu gibt es neben dem Warentresen auch einen geräumigen Aufenthaltsraum mit gemütlichen Sitzecken als Alternative zum Pausenhof.
„Die Arbeit in der Caféteria ist eine gute Vorbereitung auf das spätere Leben – und man tut etwas für die Schule. Außerdem macht es großen Spaß“, meint der 15-jährige Rafael Ender. Zusammen mit 15 anderen Schülern, die aus der achten, neunten und teilweise aus der zehnten Klasse kommen, leitet er die Caféteria seit vielen Jahren.
Das Geld für die Anschaffung der ersten Waren wurde anfangs noch von der Schule gesponsert. Das Projekt „Schüler-Caféteria“ war allerdings schnell so erfolgreich, dass die Schülerfirma, die auch bei Schulveranstaltungen und auf Events für die Verköstigung der Gäste sorgt, sich durch den Verkauf mittlerweile selbst finanziert – und die neuen Lebensmittel demnach auch in Eigenregie und aus dem eigenen Geldbeutel bezahlen kann. Das gesamte erwirtschaftete Geld aus der Caféteria wird für die Anschaffung der neuen Lebensmittel genutzt.
„Inzwischen läuft der Laden richtig gut!“, freut sich Rafael. Diese Freude wird aber nicht von allen Schülern der unteren Jahrgänge geteilt, denn sie müssen die Caféteria leider nach dem Einkauf umgehend wieder verlassen. Im Gegensatz zu den „Großen“, die sich zum Futtern und Quatschen an die Tische setzen dürfen.
Die Theke der Caféteria ist in vier Bereiche aufgeteilt, an denen in jeder großen Pause 4 bis 5 Mitarbeiter auf Kundschaft warten. „Die Bestseller sind Schokoriegel, Hot Dogs und Hamburger“, erzählt Rafael. Vom Cappuccino bis hin zur 5-Minuten-Terrine ist alles im Angebot der Schülerfirma zu finden. Nebenbei kümmert sich das Team auch um das Sauberhalten der Caféteria.
Ein Problem gibt es allerdings – neues Personal zu finden. Es steht immer ein Aufruf auf der Homepage des Gymnasiums, außerdem geben die Klassensprecher den Wunsch nach neuen Mitarbeitern an die Klassen weiter. Wer also bereits in der Schulzeit ein wenig „Big business“ schnuppern und Erfahrungen in der Marktwirtschaft (finanzielle Planung, Management) sammeln möchte, der ist herzlich dazu eingeladen, bei der Schülerfirma mitzumischen.
Die hat am Lise-Meitner-Gymnasium übrigens nicht nur mit der Caféteria zu tun, sondern leitet in getrennten Gremien auch den Schulfunk, die Technik, das Tonstudio, das Lise-TV, die Schülerzeitung „LMG Feder“, die englische Schülerzeitung „The Voice of LMG“ und das Event-Management. (Text/Foto: Benjamin Schulenburg/cs)
Kontakt: Lise-Meitner-Gymnasium, Ruppiner Str. 25, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-243737/38, http://hp.lise-meitner-gymnasium.de, cafeteria@lise-meitner-gymnasium.de
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