Dr. Bernd Ruschen
Dr. Bernd Ruschen hat am 1. April 2014 in der Nauener Havellandklinik sein 40-jähriges Dienstjubiläum als Chirurg feiern dürfen. Zugleich beendete er an diesem Tag aber auch seine 24-jährige Chefarzttätigkeit vor Ort. Hier war Ruschen als Facharzt für die Allgemein- und Viszeralchirurgie aktiv. Er hat sich besonders mit seinem Team einen Namen auf dem Gebiet der minimalinvasiven Chirurgie, der so genannten Schlüssellochchirurgie, und hier insbesondere bei allen gutartigen und bösartigen Erkrankungen der inneren Bauchorgane, gemacht.
Einen Ruhestand gibt es für den beliebten Arzt, der sich immer auch die Zeit genommen hat, um mit seinen Patienten zu sprechen und ihnen ihre Ängste zu nehmen, aber trotzdem nicht (auch wenn das in NAUEN.aktuell zu lesen war). Eher einen Unruhestand. Denn, so sagt er: „Physisch und psychisch fühlte ich mich dazu in der Lage, auch weiterhin meinen Traumberuf als Arzt auszuüben.“
In den letzten Jahren seiner Chefarzttätigkeit befasste sich Dr. Ruschen sehr intensiv mit der chirurgischen Therapie einer neuen Volkskrankheit, dem krankhaften Übergewicht. Hier zählt er zu den Vorreitern im Land Brandenburg und wird von den betroffenen Patienten sehr geschätzt.
Dr. Ruschen: „Gern habe ich nach der Beendigung meiner Chefarzttätigkeit in Nauen ein Angebot aus dem Klinikum E. v. Bergmann Potsdam angenommen, in dem vor 40 Jahren meine chirurgische Laufbahn begonnen hatte.“ Inzwischen hat ihm die Klinikleitung die organisatorische Leitung des Adipositas-Zentrums anvertraut. Hier hat er eine Sprechstunde und schon wieder viele Patienten operiert.
Wichtiger gerade für die Nauener ist noch eine andere Aktivität des versierten Chirurgen. Auf Anregung von vielen Kollegen hat Dr. Bernd Ruschen inzwischen eine eigene private Niederlassung gegründet und seit Juni 2014 eine chirurgische Sprechstunde (Mühlenweg 6, 14641 Wustermark, Tel.: 0176 – 54608121) eröffnet. Ruschen: „Dabei handelt es sich um die so genannte sprechende Medizin, die leider in der modernen Medizin immer mehr vernachlässigt wird. Im Vordergrund steht hier die Einholung einer Zweitmeinung, eine OP-Beratung und eine Gutachtertätigkeit. Die Einholung einer Zweitmeinung hat gegenwärtig an Bedeutung sehr zugenommen und wird von vielen Patienten genutzt.
In den Medien werden die Patienten oft sehr verunsichert, ob eine anberaumte Operation auch wirklich nötig ist. Es wird unterstellt, dass eine ärztliche Entscheidung angeblich nur dem Diktat der Ökonomie geschuldet ist.“
Und er führt weiter aus: „Auch der Präsident unserer chirurgischen Gesellschaft hat auf dem letzten Chirurgenkongress der Bundesrepublik offen dargelegt, dass in Deutschland zu viel operiert wird. Er appellierte an uns Chirurgen, unsere OP-Entscheidung ausschließlich vom Patientenwohl und nicht von finanziellen Erwägungen abhängig zu machen. Im Übrigen wird inzwischen auch vom Gesetzgeber die Einholung einer Zweitmeinung, insbesondere bei Tumorerkrankungen, gefordert.“
Natürlich hat Dr. Ruschen durch seine 40jährige Berufserfahrung die nötigen Voraussetzungen, um in seiner Zweitmeinungssprechstunde ohne Zeitdruck und unabhängig von finanziellen Interessen kompetent eine Beratung vorzunehmen.
Wann muss operiert werden? Wann kann operiert werden? Wann darf nicht operiert werden? Das sind die entscheidenden Fragestellungen in der Sprechstunde. Auch über alternative chirurgische oder konservative Behandlungsmaßnahmen werden Patienten ausführlich aufgeklärt.
Dr. Ruschen: „Viele verunsicherte Patienten suchen inzwischen den Expertenrat im Internet. Zweitmeinungsportale verzeichnen einen großen Boom. Nach meiner festen ärztlichen Überzeugung stellen das persönliche Patientengespräch und die körperliche Untersuchung aber einen unverzichtbaren Teil einer Zweitmeinung dar, sodass das Internet hier wenig helfen kann. Gerätetechnische Untersuchungen wie z.B. Ultraschalluntersuchungen, Computertomographien oder das MRT und insbesondere die Laborwerte können und dürfen nur im Zusammenhang mit den persönlich erhobenen Befunden interpretiert werden.“ (Text: CS / Foto: privat)
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