Theater spielen im „Haus am Anger“: Die Aschenputtel-Story
In vielen Kindern und Jugendlichen steckt das Zeug zum Drama. Wer bereits im Alltag gut schauspielern kann, interessiert sich mitunter auch sehr für die Theaterbretter und für die große Bühne. Viele Schulen bieten das Theater inzwischen als Arbeitsgemeinschaft oder als Unterrichtsfach an.
Außerhalb der Schule unterhält – und das wissen viele Falkenseer nicht – das Creative Zentrum Haus am Anger (Falkenhagener Strasse 16, www.crea-verein.de) eine eigene Theatergruppe. Sie nennt sich „Showtime“. Da die Plätze begrenzt sind und die Teilnahmewünsche eher noch zunehmen, gibt es eine Warteliste. Mitunter muss man dann recht lange warten, um einen Platz im Ensemble zu ergattern. Aber das Warten lohnt sich.
Elke Schiefelbein arbeitet so zum Beispiel mit den Teenagern ab 16 Jahren an jedem Dienstag von 17.30 bis 20 Uhr ein neues Programm aus, das nach dem Reifevorgang dann auch zur Aufführung kommen soll.
Am 27. Mai 2014 konnte das Team nach langem Üben endlich wieder eine Premiere feiern: „Die Aschenputtel-Story“ von Kenneth Lillington wurde gezeigt. Die ungewöhnliche Idee hinter dem Stück, das in der Aufführung etwa eine Stunde dauert: Das bekannte Märchen über Aschenputtel und den Prinzen ist in Wirklichkeit von vorn bis hinten erlogen. Aschenputtel war gar kein liebenswertes Mädchen, das von der bösen Stiefmutter und den Stiefschwestern drangsaliert wurde. Stattdessen war sie eine Intrigantin, die ihre Schwester Lavinia unglücklich machte und ihr mit einem bösen Kniff den Prinzen ausspannte. Nach vielen Jahren soll nun die Wahrheit ans Licht kommen: Ein Reporterteam drängt ins Schloss, um Aschenputtel mit den Vorwürfen zu konfrontieren.
Zur Premiere am 27. Mai kamen vor allem Eltern, Verwandte, Freunde und Geschwister der jungen Schauspieler. So war der kleine Theaterraum direkt im Haus am Anger schnell gefüllt.
Die Theatergruppe selbst brillierte mit tollen Kostümen, schauspielerischen Höchstleistungen und einem begeisterndem Spiel, das die Zuschauer in seinen Bann schlug. Wanda Leschik als Aschenputtel spielte manisch und mit wirrem Haar die Intrigantin mit leichtem Sprung in der Schüssel, die der armen Lavinia (Alisa Scheibe) den Prinzen (Carl Nowack) wegnimmt. In den weiteren Rollen waren Miriam van der Linde, Theobald Goltz (genial als Patentante!), Nele Rebmann, Mathis Ledwig, Lina Kaltwasser, Ben Kalesse und Wiktoria Prill zu sehen.
Das Stück wurde inzwischen auch noch einmal am 28. Mai um 9 und 10 Uhr für angemeldete Schülergruppen aus der Kant-Schule aufgeführt. Es wäre schön, wenn es noch ein paar weitere Vorführungen für alle Falkenseer geben würde. (Fotos/Text: CS)
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