Bürgermeisterwahl (2): Heiko Müller
Am 27. September findet in Falkensee die Bürgermeisterwahl statt. In jedem Heft lassen wir einen Kandidaten zu Wort kommen. Dieses Mal sprechen wir mit dem aktuellen Amtsinhaber Heiko Müller von der SPD.
Sie waren nun fünf Jahre lang Bürgermeister von Falkensee – sicherlich eine anstrengende und zeitintensive Beschäftigung. Haben Sie noch Lust und Energie für weitere Jahre?
Wie die Zeit vergeht! Nicht fünf, sondern fast acht Jahre sind es gewesen. Natürlich ist Bürgermeister in Falkensee zu sein manchmal anstrengend. Es macht aber auch viel Spaß. An der Gestaltung und Entwicklung seiner Heimatstadt mitarbeiten zu können, ist schon eine tolle Sache. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich noch viel vorhabe und daran mit Energie und Leidenschaft arbeite.
Sie haben sehr viele Dinge in Falkensee mit auf den Weg gebracht – von der Modernisierung der Schulen über den Ausbau des Straßennetzes bis hin zum Neubau der Stadthalle. Was würden Sie gern in den kommenden acht Jahren noch zum Ende führen oder neu anstoßen?
Eine Stadt wird nie „fertig“ sein. Wir haben viel geschaffen, aber es bleibt auch noch viel zu tun. Mein zentrales Projekt für die nächsten Jahre wird das Hallenbad sein. 25 Jahre Diskussion dazu reichen nun wirklich, jetzt können und müssen wir es endlich machen. Ein Hallenbad ist ein Freizeit-, Gesundheits- und Sportangebot für alle Generationen. Ob Schwimmen lernen, Spaß für die Familie, Fitness für den Beruf oder Gesundheit im Alter – für jede und jeden ist etwas dabei. Die Qualität des Wohnstandortes Falkensee wird mit einem Hallenbad weiter gestärkt.
Nicht jede Veränderung im Ort gefällt jedem Bürger. Nun machen viele Bürger Sie persönlich verantwortlich und fordern einen neuen Kopf im Amt. Warum wird Kritik so an Personen festgemacht und nicht an den Parteien?
Vermutlich ist der Zeitgeist so. Eigentlich wissen alle, dass die Entscheidungen beispielsweise zum Anliegerstraßenbau durch die Stadtverordnetenversammlung getroffen werden. Die Stadtverwaltung und der Bürgermeister haben deren Entscheidungen umzusetzen. Auf dem Beitragsbescheid steht aber immer nur die Behördenbezeichnung „Stadt Falkensee – Der Bürgermeister“. 7500 Beitragsbescheide über oft viele tausend Euro steigern nicht unbedingt die Beliebtheit des Absenders.
Ein großes Thema in Falkensee: Mehr Mitspracherecht für den Bürger. Lässt sich das überhaupt verwirklichen?
Selbstverständlich. Falkensee ist bei der Bürgerbeteiligung schon jetzt weiter, als viele andere Kommunen es sind. Umfragen, Bürgerversammlungen, Workshops und vieles mehr gibt es längst in Falkensee. Aber beispielsweise eine Bürgerbefragung zur Gestaltung und Verkehrsführung im Bereich der alten Stadthalle wäre nicht nur möglich, sondern auch wünschenswert gewesen. Ich hatte das schon vor drei Jahren vorgeschlagen. Leider wurde ein entsprechender Antrag erst kürzlich durch die Stadtverordnetenversammlung abgelehnt. Schade.
Wie solide wirtschaftet Falkensee zurzeit? Würden Sie einen ausgeglichenen Haushalt an einen eventuellen Nachfolger übergeben?
Wir sind in den letzten Jahren finanziell sehr erfolgreich gewesen. Als ich vor acht Jahren Bürgermeister wurde, sind wir von etwa 30 Millionen Euro Kreditvolumen ausgegangen, um das damals beschlossene Investitionsprogramm umzusetzen. Wir haben mehr investiert, als damals verabredet wurde und sind Stand heute trotzdem faktisch schuldenfrei. Darauf können wir stolz sein. Ich kenne kaum eine Kommune, die uns darum nicht beneidet.
Sollten Sie nicht erneut zum Bürgermeister gewählt werden: Wie ginge es denn beruflich mit Ihnen weiter?
Ich vertraue auf das Votum der Falkenseerinnen und Falkenseer. Viele haben vor acht Jahren nicht geglaubt, dass wir so viel bewegen können. Von den Schulbauten und dem Bahnhofsumfeld über das Bürgeramt bis hin zum Familiencafé im Falkenhorst und dem Fahrservice für Senioren – für all das höre ich sehr viel Zustimmung. (Foto: Nestor Bachmann)
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