Nachgefragt: Kleidercontainer in Falkensee
In Falkensee und Umgebung sprießen sie zurzeit wie Pilze nach einem warmen Septemberregen aus dem Boden – die an fast jeder Ecke aufgestellten metallenen Kleidercontainer. Plakativ beschriftete Schilder bitten auf den Containern um ausrangierte Kleidung und Schuhe – als Spende „für den guten Zweck“, die sich am besten gut verpackt in einem „blauen Sack“ über eine Hebelklappe in das Innere des Metallcontainers werfen lässt.
Es fällt im Ort mehr als schwer, einen öffentlichen Mülleimer zu finden, einen gelben Briefkasten der Post aufzuspüren oder einen der raren Spendenautomaten zu entdecken, der kostenfrei Häufchentüten für den eigenen Hund anbietet. Dafür entdeckt man aber immer wieder neue Kleidercontainer – sogar auf Grünflächen, in deren Nähe es nicht einmal eine Parkmöglichkeit gibt. Wie etwa zuletzt gesehen auf der Wiese der Seegefelder Straße Ecke L20 – wo sonst nur Wahlplakate der Politiker stehen.
Angesichts der vielen Kleidercontainer, die noch dazu nicht einmal besonders ansehnlich sind, fragt man sich: Haben wir nicht im Ort die Falkenseer Tafel, die Kleidungsspenden direkt entgegennimmt?
Dr. Volker Mueller ist Vorsitzender der Falkenseer Tafel e.V.. Er erklärt: „Die Kleiderkammer der Falkenseer Tafel e.V. befindet sich wie die Lebensmittelausgabe und die soziale Möbelbörse in der Heinkelstraße 3. Sie ist für bedürftige und wirtschaftlich schwache Menschen aus Falkensee und Umgebung vorgesehen. Als gemeinnütziger Verein unterstützen wir alle hilfesuchenden Menschen, die sich an uns wenden, mit Lebensmitteln, Kleidung und Möbeln. Die Kleiderkammer wird sehr gut angenommen und aufgesucht. Es kommen junge und ältere Menschen, Flüchtlinge, Arbeitslose, Menschen mit geringer Rente oder kleinem Einkommen, Studenten und Familien mit mehreren Kindern zu uns.“
Kleiderspenden sind bei der Falkenseer Tafel immer höchstwillkommen. Dr. Mueller: „Wir sind dankbar für die vielen guten Kleiderspenden, durch die unsere soziale Unterstützung erst möglich wird. Wir nehmen die Kleiderspenden direkt vor Ort entgegen, sortieren sie, präsentieren sie sachgerecht, reparieren sie gegebenenfalls und geben sie an unsere Tafelbesucherinnen und –besucher aus.“
Die Tafel selbst stellt keine Kleidercontainer auf. Dr. Mueller: „Wir verzichten als Tafelorganisation darauf, in Falkensee Kleidercontainer aufzustellen. Die Spender finden auch so den Weg zu uns in die Heinkelstraße. Da es eine Vielzahl von Eigentümern der anderen Kleidercontainer gibt, die übrigens nicht alle gemeinnützig sind, ist es schwierig, hier genau zu erkennen, wem man eigentlich gerade etwas spendet. Daher haben wir Abstand von den Kleidercontainern genommen.“ (Text / Fotos: CS)
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