Bauleiter Willi kommt aus Brieselang
Matthias Wilke (46) ist „Bauleiter Willi“. In der kabel eins Sendung „Rosins Restaurant“ (www.kabeleins.de/tv/rosins-restaurants) taucht der fröhliche Bauexperte immer dann auf, wenn es darum geht, vermuffte und schlecht laufende Restaurants rein optisch wieder auf Kurs zu bringen. Dann reißen er und vor Ort geworbene Helfer das alte Interieur heraus, um binnen kürzester Zeit alles schön und neu zu machen. (ANZEIGE)
Mit seiner sympathischen, bodenständigen Art und seinem langen Bartzopf (selbst geflochten!) ist Bauleiter Willi schnell zum Publikumsliebling geworden.
Matthias Wilke (Willi) stammt – und das ist überraschend – direkt aus unserer Region. Willi, der sich selbst maximal nur als „Y-Promi“ sieht, wurde in Staaken geboren, ist in Falkensee groß geworden und lebt seit seiner Tischlerlehre in Nauen in Brieselang. Hier hat er sich 1998 als Tischlereimeister selbstständig gemacht und firmiert inzwischen unter dem Namen „Willi-Wood“.
Matthias Wilke: „Ick baue, wat du willst – das steht auf meiner Homepage. Ich bau auch gern richtig verrückte Sachen. So etwa eine Hundehütte, die wie ein Bauwagen aussieht. Letztens haben ich eine gezimmert, die sieht aus wie ein roter Landrover. Herrchen hat den Wagen in echt und in groß, der Hund als Hütte und in klein.“
Noch begehrter als die Hundehütten sind die mobilen Küchen für Camper: „Da ich selbst gern campen gehe und unterwegs etwas kochen muss, habe ich die Travellers Kitchen gebaut. Das ist eine transportable Küche aus Holz mit zwei Gasbrennern, die man einfach aus dem VW-Bus oder dem Kombi heben und neben seinem Zelt aufstellen kann, um Kaffee zu kochen oder um ein paar Eier in die Pfanne zu schlagen. Alles, was man zum Kochen braucht, ist hier auf kleinstem Raum beisammen. Die Travellers Kitchen verkaufe ich europaweit je nach Ausstattung ab einem Preis von 450 Euro – und habe immer drei, vier davon versandfertig in meiner Werkstatt zu stehen. Seit drei Jahren stelle ich diese mobile Küche auf der ‚Abenteuer Allrad‘ in Bad Kissing vor. Das ist die größe Offroadmesse in Europa. In Australien und den USA ist es übrigens gang und gäbe, dass man eine solche mobile Küche mit dabei hat. Das war schon auf den ersten Planwagen im Wilden Westen so.“
Matthias Wilke heißt übrigens fast immer schon Willi: „Das war der Spitzname, den ich mit sechs oder sieben Jahren im Ferienlager bekommen und seitdem nie wieder verloren haben.“
Viele Falkenseer erinnern sich übrigens noch an den letzten großen Auftritt des Bauleiters im Ort: Am 27. Februar 2009 ließ er zusammen mit einem Freund im schrääg rüber eine große Party steigen – und startete dann um Mitternacht zur Rallye „Dresden Dakar Banjul“, die quer durch Afrika führte. Übrigens in einem Wagen, der laut Rallye-Regeln nicht mehr als 1.000 Euro wert sein durfte (FALKENSEE.aktuell berichtete).
Die große Frage, die sich einem stellt: Wie wird aus dem Willi aus Brieselang eigentlich der Bauleiter Willi aus dem Fernsehen?
Willi: „Ich habe eine Zeit lang größere Umbauten für Privatleute, Firmen und Callcenter gemacht. Vor über zehn Jahren bin ich dabei auch in einer TV-Firma in Berlin gelandet, wo ich den Umbau ihrer Produktionsräume geleitet habe. In der Folge haben sie mich bei Problemen immer wieder angerufen und für weitere Arbeiten beauftragt. Eines Tages hat die Chefin angefragt, ob ich ihr nicht bei einem besonders kniffligen Fall helfen könne. Das müsse sich einmal ein Mann vom Fach anschauen. Das war dann für einen Dreh von Rosins Restaurant. Auf diese Weise bin ich reingerutscht in die ganze Sache und war seit Ende 2012 der Mann für alle Baugeschichten. Damals war ich aber meistens nur im Hintergrund tätig, sodass man mich nur ab und an einmal durch das Bild huschen sah.“
Die Präsentation von Bauleiter Willi in der Show, in der 2-Sternekoch Frank Rosin vom Untergang bedrohte Restaurants wieder auf Vordermann bringt, änderte sich erst nach einem Wechsel der Produktionsfirma. Willi: „Seit Anfang 2014 sind wir nun bei Red Seven TV in München. Die produzieren ansonsten Sendungen wie ‚Germany‘s Next Top Model‘ und ‚The Biggest Loser‘. Mit einem Kochformat hatten die Verantwortlichen bislang noch keine Erfahrungen sammeln können, sodass sie uns freie Hand bei Änderungen an der Sendung ließen. Frank Rosin hat durchgesetzt, dass das ganze Team nun noch deutlich mehr in den Vordergrund drängt. Das galt für die Kameraleute, aber auch für mich als Bauleiter Willi. Ich komme übrigens immer so am dritten Tag hinzu, um das gesamte Restaurant mit freiwilligen Helfern zu entrümpeln und von Grund auf neu aufzubauen. Das kommt bei den Zuschauern sehr gut an, inzwischen werde ich als ‚Bauleiter Willi‘ überall erkannt, wo die Sendung von kabel eins zu sehen ist.“
Im Internet kursiert immer wieder das Gerücht, dass die Fälle bei „Rosins Restaurant“ geskripted sind. Das kann Bauleiter Willi entkräften: „Die Restaurants, Bistros und Imbissbuden bewerben sich wirklich beim Sender. Ein Team fährt dann hin und macht ein Video, das jeden Winkel im Restaurant zeigt. In der Redaktion werden die Videos gesichtet, um die Restaurants auszuwählen, die für die nächste Staffel in Frage kommen. Wenn es so weit ist, schlagen Frank Rosin und das Drehteam ohne Voranmeldung vor Ort auf. Es gibt kein Drehbuch, nur einen groben Ablaufplan: Frank quatscht, was ihm gerade in den Kopf kommt. Was gefilmt wird, ist echt. Denn wenn wir jede Szene ein paar Mal wiederholen würden, dann wären alle Emotionen nicht mehr echt und nur noch gestellt.“
Laut Bauleiter Willi schottet Frank Rosin sich beim Dreh in keinster Weise ab: „Mit Frank kannst du abends auch noch ein Bier trinken gehen. Und wenn er im Gastrestaurant kocht, dann immer in solchen Mengen, dass es auch für das ganze Team reicht. Der macht keine drei Buletten, sondern immer gleich einen ganzen Berg.“
Der Drehplan für die nächste Staffel steht bereits – die Quoten der Sendung sind sehr gut. Matthias Wilke: „Ein Dreh dauert im Schnitt immer zehn Tage. Ich weiß bereits, wann ich gebraucht werde, nur noch nicht, wo das sein wird. Dass die Restaurantbetreiber im Fernsehen manchmal etwas grantig herüberkommen, muss man übrigens auch entschuldigen: Wir krempeln in nicht einmal zwei Wochen ihr ganzes Leben um. Wir zählen ihre Schulden zusammen, ersetzen ihre Einrichtung und ändern die Speisekarte. Da sind viele schnell am Rande des Nervenzusammenbruchs. Aber nur so kommt es, dass das gähnend leere französische Restaurant in Thüringen plötzlich überrannt wird, seitdem es hier ‚Tote Oma‘ in der Edelversion gibt.“
Willi hat großen Spaß an seinem TV-Job. Und so hat er Anfang September einen 8-Tage-Trip kreuz und quer durch Deutschland unternommen, um im Rahmen der „Willi-Wood-Tour“ (T-Shirts fertigte „Sports and more“ in Falkensee!) alte Problemkandidaten zu besuchen und private Einladungen anzunehmen. Überall auf seinem 3.551-Kilometer-Trip wurde Willi herzlich aufgenommen, verbrachte unterhaltsame Stunden mit Fans und den Betreibern alter Rosins Restaurants Folgen und erfuhr so persönlich, wie es nach der Kursänderung durch Frank Rosin weiterging: „Über 60 Prozent der Restaurants, die im Fernsehen zu sehen waren, gibt es auch heute noch.“ Fotos und Videos der Begegnung sind auf der Willi-Wood Facebook-Seite zu sehen. (Fotos: CS & Willi / Text: CS)
Info: Tischlerei Matthias Wilke, Langestraße 7, 14656 Brieselang, Tel.: 0177-8115222, www.willi-wood.de
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige