Schließungen in Falkensee: Aus die Maus
Kaiser‘s in der Spandauer Straße im Zentrum der „Herlitz-Siedlung“ war einmal. Nach einem letzten 20-Prozent-Ausverkauf schlossen die Mitarbeiter ein letztes Mal am 16. Oktober das Gittertor am Eingang ab: Rien ne vas plus. Das Aus war wohl keine lokale Entscheidung, sondern eine Vorgabe der Zentrale, also der Kaiser‘s Tengelmann GmbH mit Sitz in Mühlheim an der Ruhr, so die Stadt Falkensee in einer Pressemitteilung.
Bürgermeister Heiko Müller: „Die Schließung der Kaiser’s-Filiale in Falkenhöh ist schon eine ziemliche Katastrophe. In diesem Bereich wohnen viele oft auch ältere Menschen, die auf eine vernünftige und erreichbare Nahversorgung angewiesen sind.“
Eine Umnutzung der Geschäftsräume wurde von der Stadt gegenüber dem Vermieter abgelehnt. So beginnt nun die Suche nach einer neuen Supermarktkette, die sich vor Ort einmieten möchte. Kaiser‘s zieht sich aber nicht komplett aus Falkensee zurück. Bürgermeister Heiko Müller: „Die Kaiser’s Tengelmann GmbH hat mir mitgeteilt, dass die Kaiser’s-Filiale in der Adlerstraße nicht aufgegeben wird.“
Derweil haben auch andere Unternehmen ihren Hut genommen und sind zum Schrecken der Anwohner in den letzten Wochen aus dem Stadtbild verschwunden. So hat die Cocktailbar „Sparrow‘s“ im Dallgower Sperlingshof an der B5 seit dem 28. Juni geschlossen – „aus betrieblichen Gründen“.
Auch das Roberto‘s an der Bahnhofstraße gleich neben den biofreunden wird die Eingangstür nicht mehr aufschließen. Robert Mauer, Betreiber der Cocktailbar, teilt uns mit: „Geschlossen habe ich das Roberto‘s hauptsächlich, weil ich eine schwere Herzmuskelentzündung bekommen habe – und zwar bereits zum wiederholten Mal, nur dieses Mal eben wesentlich schlimmer als sonst. Meine Ärzte haben mir dann klar gesagt, dass ich kürzer treten sollte. Erst wollte ich das gar nicht hören, ich bin doch erst 25 Jahre alt. Nachdem ich mich aber intensiver mit dem Krankheitsbild beschäftigt habe, blieb mir nichts anderes übrig, als die Bar zu schließen. Ich konzentriere mich nun auch meinen Rent a Party Veranstaltungsservice, den ich in diesem Jahr neu aufgezogen habe und den ich in Kooperation mit Stefan Bottke vom Imbiss ‚Mach mal Pause‘ betreibe. Ich vermiete Bierwagen, Zapfanlagen, Tresentechnik, Kühlgeräte, Geschirr, Partyzelte und Bierzeltgarnituren – und Stefan kümmert sich um das Kulinarische.“
Robert schaut voller guter Erinnerungen zurück auf sein Roberto‘s: „Aber ich muss sagen, es war eine zwar sehr kurze, aber megageile Zeit mit der Bar. Ich habe immer tolle Gäste gehabt, die Stimmung war toll und ich habe viele neue Leute kennengelernt, die es auch wert waren.“
Die Lichter gehen nun Ende Oktober auch im Café-Bistro Oleander aus, das auf der Reit- und Poloanlage Finkenkrug zu finden war und das wir gerade erst im letzten Heft vorgestellt hatten. Betreiberin Petra Kruse gibt auf: „Aufgrund der finanziellen Situation (hohe Nebenkosten) muss ich schließen. Nur mit den Leuten der Anlage und den Besuchern am Wochenende (bei schönem Wetter und jetzt kommt der Winter) ist es nicht möglich, die monatlichen Kosten zu decken. Ich bin total traurig darüber, wo ich doch so viele liebe nette Leute kennengelernt und in Herz geschlossen habe – und das Bistro ein lang gehegter Traum von mir war.“ (Fotos/Text: CS)
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