Kino-Filmkritik: Life
Science-Fiction- und Monster-Freunde freuen sich wie kleine Kinder auf Filme wie „Life“. Endlich geht es im Weltall mal wieder richtig rund und alle Urängste dürfen lustig Karussel fahren – in den Nervenzellen der Zuschauer.
Regisseur Daniel Espinosa schickt die Wissenschaftler David Jordan (Jake Gyllenhaal), Roy Adams (Ryan Reynolds), Miranda North (Rebecca Ferguson), Sho Murakami (Hiroyuki Sanada), Hugh Derry (Ariyon Bakare) und Ekaterina Golovkina (Olga Dihovichnaya) auf eine Internationale Raumstation in der Umlaufbahn um die Erde. Die Space-Mannschaft hat eine wichtige Mission. Sie muss eine beschädigte Sonde vom Mars einfangen, die wichtige Proben an Bord hat. Die Mission gelingt. Im Marsstaub finden die Forscher einen geheimnisvollen Einzeller. Sie füttern ihn mit Sauerstoff und Glukose – ein schwerer Fehler.
Die Namen der Forscher muss man sich nicht wirklich merken. Sie haben nur eine Statistenrolle – und das gestaffelt nach der Zeit ihres Überlebens. Dass es dem Regisseur nicht gelingt, den einzelnen Forschern ein wenig Leinwandleben einzuhauchen – und „Life“ ist ja die Prämisse des Films – ist sehr schade. So fiebert man bei „Life“ nicht wirklich mit, wenn die Astronauten einer nach dem anderen gefressen werden. Die neue Lebensform vom Mars wächst und gedeiht – und sie ist schlauer als gedacht. Trotzdem wirkt das Monster vom Mars wie eine Kreuzung aus Krake und Blumentopf. Ein wirklicher Schauder kommt da nicht auf.
Leider macht auch das Drehbuch nicht wirklich viel her. Die Forscher versuchen auf der Enge der Weltraumstation vor dem Monster zu fliehen – wie aufgeschreckte Hühner. Eine wirkungsvolle Idee, wie das Leben vom Mars zu bekämpfen ist, kommt ihnen dabei aber nicht in den Sinn. Hier hätte man viel mehr Action, Schrecken, Abwechslung und Überraschung unterbringen können.
An das Drehbuch hätte man gleich zu Beginn einen Biologen setzen sollen. Vieles, was das frisch erblühte Leben vom Mars so unternimmt, ergibt keinen Sinn und widerspricht sich sogar. Hier hätte ein Mann vom Fach sicherlich eine Menge toller Ideen gehabt, die den Film noch reizvoller gemacht hätten.
Trotz der Mängel kann man bei „Life“ nicht weggucken. Der Film ist spannend, das Monster erfüllt seinen Zweck, die Enge der Raumstation ist klaustrophobisch und die Weltraum-Bilder überzeugen. Am Ende überrascht man sich doch dabei, wie man unter der Bettdecke schlottert, weil unter dem Bett etwas geraschelt hat. Unser Fazit: „Aliens“ meets „Gravity“ auf „Freddy-Krüger“-Niveau. (Text: CS / Bild: Sony Pictures)
Tipp: 3 von 5 Sternen
FSK: ab 12 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=nafe857DJJw
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