Who is Who in der Region (35) – Thomas Fuhl (Falkensee)
Wer ist eigentlich …? Unser „Who is Who“ möchte die besonderen Personen in unserer Stadt kurz vorstellen und sie so der Bevölkerung noch näher bringen. Thomas Fuhl (54) ist Mitglied der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung und zugleich Abgeordneter im Kreistag.
Thomas Fuhl wurde am 12. November 63 in Berlin-Staaken geboren und ist in Falkensee groß geworden: „Passend zu meiner Geburtszeit stehe ich auch heute noch um halb fünf in der Früh auf. So habe ich die wichtigsten Sachen des Tages schon erledigt, bevor ab neun Uhr die Telefone zu klingeln beginnen.“
Die Familie von Thomas Fuhl stammt ursprünglich aus dem Rheinland: „Daher kommt sicherlich mein Hang zur rheinischen Frohnatur und zur Schauspielerei.“ Thomas Fuhl hat noch zwei Schwestern und ist in der katholischen Kirchengemeinde aufgewachsen, was ihm sehr wichtig ist. Er besuchte erst die Polytechnische Oberschule in Falkensee und war dann bis zum Ende der 10. Klasse auf der Erweiterten Oberschule in Falkensee.
Fuhl: „Das mit dem Abi war gar nicht so leicht in der DDR. Ich war der Sohn eines Handwerksmeisters. Man wollte mich zwingen, mich entweder als Lehrer oder in der Armee zu verpflichten, sonst gäbe es für mich kein Abitur, sagte man mir. Ich habe dann bei meinem Vater, der die Firma Fuhl-Isolierungen Falkensee betrieb, erst einmal eine Ausbildung zum Facharbeiter für Isoliertechnik absolviert. Anschließend musste ich von 82 bis 84 zur Armee – der Grundwehrdienst stand an. Hier war ich in Brandenburg an der Havel stationiert und zwar erst in der Abteilung für die chemische Abwehr, um dann aber Stabsfahrer zu werden. Ich habe also die Kommandeure herumgefahren.“
Das Abitur hat Thomas Fuhl doch noch an der Kreisvolkshochschule Nauen abgelegt – auf dem zweiten Bildungsweg. Zugleich hat er aber auch noch seine Meisterausbildung gemacht und darf sich seit dem Oktober 86 Meister des Isolierhandwerks nennen.
Thomas Fuhl: „Parallel dazu habe ich mich bei der ‚Kaderschmiede‘ der DDR in Karlshorst um ein Fernstudium beworben. Ich interessierte mich für die sozialistische Volkswirtschaftslehre. Ich wurde abgelehnt. Man sagte mir, ich müsste erst aus dem Privatbetrieb des Vaters raus und in einen volkseigenen Betrieb (VEB) wechseln, um studieren zu können. Mein schriftlicher Widerspruch wurde zur Kenntnis genommen – mehr passierte nicht. Ein Jahr später nahm man mich ohne Wenn und Aber. Das war aber schon im Endstadium des Systems 1987. Ich habe vier Jahre lang studiert. Mitten im Studium kam dann die Wende. Die Professorin hat in Rekordzeit ALLES umgestellt, sodass ich zwei wirtschaftliche Gesellschaftsmodelle studiert habe, erst die sozialistische Volkswirtschaft, dann die bürgerliche.“
Seit 1991 ist Thomas Fuhl verheiratet, er hat zwei erwachsene Kinder. Nach der Wende hat er die Firma des Vaters erst übernommen, dann abgewickelt, anschließend 2001 die Firma Fuhl Isologistik gegründet, die heute noch Betriebsgelände vermietet und Arbeitsmittel vermittelt. Thomas Fuhl hat von 2002 bis 2004 das Arbeitgeberservicecenter in Falkensee mit aufgebaut, war von 2007 bis 2008 Geschäftsführer der Schloss Ribbeck GmbH und von 2010 bis 2011 Projektmanager des Tourismusverbandes Havelland.
Thomas Fuhl: „Seit 1990 bin ich Mitglied der CDU Fraktion und seit der ersten freien Wahl Stadtverordneter in Falkensee. Hier bin ich stellvertretender Vorsitzender im Hauptausschuss und Mitglied im Bauausschuss. Seit 1991 werde ich auch immer wieder in den Kreistag gewählt. Das habe ich zunächst abgelehnt, ich wollte nicht auf zwei Hochzeiten tanzen und zunächst einmal dabei helfen, Falkensee mit aufzubauen.“ Inzwischen ist Fuhl stellvertretender Vorsitzender des Finanzausschusses im Kreistag Havelland.
Außerdem ist Thomas Fuhl aktiver Bestandteil der katholischen Kirchengemeinde St. Konrad in Falkensee und war 25 Jahre auch Mitglied im FKK – dem Falkenseer Kirchen Karneval: „Fasching ist eine Leidenschaft.“ In der zweiten Legislatur ist Thomas Fuhl auch Aufsichtsratsvorsitzender im Turn- und Sportverein Falkensee e.V. (TSV) mit seinen über 3.000 Mitgliedern.
Thomas Fuhl: „In meiner Freitzeit gehören Segeln, Wasserski und Skifahren zu meinen Hobbies.“ Und wer hätte das gewusst: Für die Fleischerei Gädecke mimt Thomas Fuhl an zwei Tagen vor Weihnachten immer den Weihnachtsmann und verteilt Würstchen an alle Kunden: „Ich kenne fast alle Stammkunden mit Namen.“
Einen großen Wunsch für die Zukunft hat Thomas Fuhl auch noch: „Seit meinem 7. Lebensjahr möchte ich schon gern Bürgermeister von Falkensee werden. Ich sehe mich als Bürgermeister der Herzen – in Lauerstellung.“ (Foto/Text: CS)
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