Der 47 Meter lange Stollen auf dem Spandauer Weihnachtsmarkt
Spandau. Es ist Winter, es ist kalt, es ist an der Zeit für Weihnachtsstimmung! Der Spandauer Weihnachtsmarkt ist am Morgen des 27. Novembers zwar bereits aufgebaut, aber noch nicht offiziell eröffnet. Aus den mit bunten Lichtern illuminierten Holzhütten weht aber schon der erste Duft nach Glühwein, gebrannten Mandeln und frisch gegrillten Würstchen.
Alle warten nur noch auf den Startschuss für das gemütliche Weihnachtstreiben in Spandaus Altstadt.
Um Punkt 12 Uhr fand sich an diesem Tag neben einem übergroßen Weihnachtsmann und vielen interessierten Passanten auch eine gewisse Lokalprominenz vor dem Spandauer Rathaus ein, um gemeinsam den 47. „Spandauer Weihnachtstraum“ (und damit auch den ganzen Weihnachtsmarkt) zu eröffnen. Beim „Weihnachtstraum“ handelt es sich um den vorderen Teil des Spandauer Weihnachtsmarktes, der stets mit über 30 Schausteller-Attraktionen und Fahrgeschäften aufwartet. Zur Prominenz vor Ort zählten der Spandauer Bezirksstadtrat Gerhard Hanke, Schaustellerchef Tilo Wollenschläger, Gabriele Fliegel von der Vereinigung Wirtschaftshof Spandau e.V. und Andreas Rösler von der Spandauer Familienbäckerei Rösler.
Traditionell wird passend zur Eröffnung ein Weihnachtsstollen angeschnitten. Den hatte auch in diesem Jahr die Bäckerei Rösler nach Feierabend und unter Einsatz von 94 Kilo Rosinen, 15 Kilo Mandeln, 10 Litern Rum, 6 Kilo Hefe, 41 Kilo Butter und 8 Kilo Zucker gebacken. Der fertige Weihnachtsstollen brachte es auf eine Länge von 47 Metern. Dieser Rekordstollen wurde vor dem Rathaus aufgestellt und sollte um 12 Uhr angeschnitten werden – für den guten Zweck. Leider war das Ordnungsamt schneller. Und so musste der Stollen schon vor der Zeit in zwei Hälften zerschnitten werden, um Platz für einen feuerwehrkonformen Fluchtweg zu bilden. Den Zuschauern war der Fauxpas egal – der Stollen wirkte auch mit der kleinen Lücke in der Mitte imposant genug.
Und er war ja eh nicht für die Ewigkeit gemacht. Die von den Anwesenden beherzt abgeschnittenen Stollenstücken wurden schnell in Papierservietten gewickelt und für wenigstens einen Euro Spende an die Weihnachtsmarktbesucher ausgegeben. Die langten hungrig zu – und spendeten gern. Oft genug wurde mehr Geld als der verlangte Euro in der Sammelbüchse versenkt – die abgetrennten Stollenstücke waren aber auch ansehnlich dick.
Der gesamte Erlös des von der Bäckerei gespendeten Stollen geht in jedem Jahr an eine andere Institution, die ein wenig finanzielle Hilfe gebrauchen kann. In diesem Jahr wurde der „Herberge zur Heimat e.V. Spandau“ mit dem Geld bedacht – insgesamt kamen bei der organisierten Weihnachtsstollen-Vernichtung 908,05 Euro zusammen. Kerstin Makowski vom Verein, der in Spandau drei Einrichtungen unterhält, um wohnungslosen und hilfsbedürftigen Menschen einen Lebensmittelpunkt und Unterstützung bei ihren Problemen zu bieten: „Gerade in der Weihnachtszeit ist es schön, dass dieses Geld vor allem den Menschen zugute kommt, die Unterstützung am dringendsten benötigen. Wir werden es gut investieren.“ (Text / Fotos: CS)
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