Nauen: Ältere helfen Älteren
Nauen: Jetzt rollt‘s wieder: Damit ältere, kranke oder behinderte Menschen weiterhin mobil bleiben können, haben die Stadt Nauen und der Behindertenverband Osthavelland e. V. jüngst einen Kooperationsvertag unterzeichnet. Mit ihm soll nach dem Wegfall des Rufbusses zunächst für ein Jahr den hilfebedürftigen Menschen in den Ortsteilen ein Fahrdienst oder ein Einkaufsservice geboten werden.
Bodo Jannasch, Vizepräsident des Behindertenverbandes Osthavelland (BVO), erklärte das Prinzip dieses Fahrdienstes: „Wir haben beste Erfahrungen mit dem Busshuttle zwischen Groß Behnitz und Wachow gemacht. Den Busshuttle gab es schon im letzten Jahr ab Oktober, welcher die Bürger zur Übergangspraxis an zwei Tagen in der Woche bringt. Dort gab es einen Tourenplan, und nach Absprache wurde dieser Tourenplan auch individuell angepasst“, erläuterte Jannasch, der gelernte Zimmermann, der seit sechs Jahren voll erwerbsgemindert berentet ist. Seither ist er ehrenamtlich für hilfsbedürftige Menschen aktiv. Unterstützt wird er dabei von Margot Pirsch, die den Fahrdienst koordiniert. Sie ist die Assistenz des Vorstandes, ihre Stelle wird vom Landkreis finanziert. Margot Pirsch ist fast 20 Jahren für den Verein tätig. „Unser Fahrer Hartmut Gertz (60) aus Berge geht auch bei Bedarf mit den Fahrgästen einkaufen“, erzählt sie.
Den Einkaufsbegleitdienst indes hat Nauens Bürgermeister Manuel Meger (LWN) befürwortet und mit dem BVO für das laufende Jahr eine Vereinbarung getroffen. Der Bürgermeister freut sich über das wiedergewonnene Mobilitätsangebot für die älteren Menschen. „Es soll ein erster Schritt sein, die Mobilität in den Ortsteilen wieder zu verbessern. Vor allem in den nördlichen und westlichen Ortsteilen von Nauen schließt sich mit dem neuen Bürgerfahrdienst eine Lücke, die kürzlich mit dem Wegfall des Rufbusses entstanden ist. Selbst kleinere Orte im Sozialraum wie der Ebereschenhof kann jetzt wieder angesteuert werden“, sagte der Bürgermeister.
62 Mitglieder zählt der Behindertenverband, den es bereits seit 27 Jahren gibt. „Wir hatten 2017 insgesamt 267 Kontakte und Beratungen mit Bürgern, Bauträgern, Ämtern und Behörden. Oft ging es um Bauangelegenheiten“, zählte Jannasch auf. Man habe in Nauen über Behindertenschwerpunkte bei Ortsbegehungen gesprochen wie beispielsweise in der Ketziner und der Hamburger Straße, das mache man jedes Jahr, so Jannasch. Und Margot Pirsch ergänzt: „Mit den Planern und der Behindertenbeauftragten des Landkreises, Frau Kubb, haben wir vor rund zwei Wochen über den Straßenausbau der B 273 in Börnicke gesprochen. Da ging es dann um Blindenleitsysteme“, berichtet die Ehrenamtlerin.
Und Bodo Jannasch ergänzte: „Durch meine Russischkenntnisse konnte ich auch schon Flüchtlingskindern aus Tschetschenien helfen, die eine Behinderung hatten“, berichtete er. Über den Fahrdienst freut sich Bodo Jannasch sehr. „Es gibt mir ein gutes Gefühl, mit der Stadt in Kooperation zu stehen, damit Ältere Älteren helfen.“ (Foto/Text: Stadtverwaltung Nauen, Norbert Faltin)
Infos unter der Telefonnummer des OVB: 03321 / 48092
Bildunterschrift: Margot Pirsch, Bodo Jannasch und Manuel Meger bringen den Fahrdienst auf den Weg (v. l.).
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