Kino-Filmkritik: Wer ist Daddy?
„Wer ist Daddy?“ Das ist die Frage, die die Zuschauer im humorvollen Feel-Good-Roadtrip-Movie von Lawrence Sher 113 Minuten lang beschäftigen wird. Owen Wilson und Ed Helms spielen hier zwei Zwillingsbrüder, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Owen Wilson ist der stets gechillte Surferboy Kyle, der immer Glück im Leben hat und durch Zufall stets zu neuem Geld kommt. Ed Helms ist Kyles Zwilling Peter. Er ist Arzt geworden und arbeitet als Proktologe, um dem Darmkrebs-Tod seines Vaters eine posthume Bedeutung zu geben. Peter und Kyle haben sich das letzte Mal auf dem Weg aus dem Geburtskanal in die gleiche Richtung bewegt: Seitdem umkreisen sie den Planeten auf komplett unterschiedlichen Bahnen.
Auf der erneuten Hochzeit der Mutter (Glenn Close) bekommen die erwachsenen Söhne den Schock ihres Lebens. Der früh verstorbene Vater, den ihnen die Mutter auf vielen Fotos präsentiert hat, den gibt es gar nicht. Die Mutter muss zugeben, dass sie in den Siebzigern schwanger geworden ist. Das waren echt ausgeflippte Zeiten. Kurzum, sie hat keine Ahnung, wer WIRKLICH der Vater der Zwillinge ist. Und so begeben sich die Zwillinge gemeinsam auf die Reise, um ihrem wahren Erzeuger nachzuspüren.
Dem Film gelingt es auf sehr einfallsreiche Weise, eine mögliche Vaterfigur nach der anderen zu präsentieren. Ihnen allen ist gemein, dass sie sich mit selig blinkenden Augen an die gemeinsame Zeit mit der Mutter der Zwillinge erinnern. Vor allem an die in den Lotterbetten der Siebziger.
„Wer ist Daddy?“ kramt eine Menge wunderlicher Vaterfiguren hervor und schickt Kyle und Peter in ein Wechselbad der Gefühle. Ist es der reiche Football-Star Terry Bradshaw? Der cholerische Gelegenheitsdieb Ronald Hurt (J.K. Simmons), der gefürchtete Polizeichef (Jack McGee) oder der Tierarzt Dr. Walter Tinkler (Christopher Walken)? Jeder könnte in Frage kommen.
„Wer ist Daddy?“ guckt sich sehr gut weg. Die steten Hinweise der möglichen Vaterfiguren auf die extrem überbordende Sexualität der Mutter lassen den Zuschauer kichern. Es fehlen aber die großen Lacher, die aus der seichten Komödie einen echten Kultknaller machen, den man gern noch ein zweites oder drittes Mal sehen möchte.
Dafür hat der Film aber eine Menge Herz und erinnert an Klassiker wie etwa „Ferien zu dritt“ mit Dan Aykroyd und John Candy, die in einer ähnlichen Liga spielen. Als Feel-Good-Movie lebt der Film somit nicht nur von den Gags, sondern auch von der Annäherung der Brüder und vom völlig unerwarteten Ende. Es reicht allerdings, „Wer ist Daddy?“ im Heimkino zu gucken. (CS / Bild: © 2017 Warner Bros. Pictures Germany)
Tipp: 3 von 5 Sternen
FSK: Ab 12 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=ZxwFeWT4_Nc
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