Auf der Falkenseer Pflanzenbörse – Mai 2018
Das ist doch einmal eine Veranstaltung, die dem Charakter der „Gartenstadt“ Falkensee gerecht wird. Zwei Mal im Jahr lädt die Umwelt AG der Lokalen Agenda 21 zur Pflanzenbörse ein. Sie findet auf der Festwiese im Gutspark gegenüber vom Jugendclub „Saftladen“ statt.
Die Idee: Alle Gartenbesitzer der Region, die Pflanzen übrig haben, können diese auf der Pflanzenbörse für kleines Geld anbieten. Die Besucher bekommen auf diese Weise die Pflanzen, die sie für ihren Garten benötigen, zum absoluten Schnäppchenpreis. Und den Rat vom Profi gibt es oft genug zum Nulltarif noch mit dazu.
Yvonne Scherzer von der Lokalen Agenda: „So viel Zulauf wie in diesem Jahr hatten wir noch nie.“
Tatsächlich war am 5. Mai bereits vor der Eröffnung der Pflanzenbörse jeder einzelne Parkplatz in der Umgebung blockiert. Viele Falkenseer kamen aber auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad – und hatten Körbe, Bollerwagen, Kisten, Eimer und andere Trageutensilien dabei, um die frisch erworbenen Schätze nach Hause zu tragen.
Und die Auswahl war auch wieder groß. Es gab Kräuter, Tomatenpflanzen, Meerrettich, Rhabarber, Johannisbeersträucher und Apfelbäume, aber auch Pfingstrosen, Rittersporn, Staudenclematis, Schwertlilien, Kornblumen, Phlox und sogar Farne.
Holger Hohl war mit seiner Familie vor Ort: „Bislang haben wir Mangold und Butternut-Kürbisse eingekauft, wir schauen aber noch. Immer im Frühjahr kaufen wir hier das ein, was zu Hause nicht über den Winter gekommen ist.“
Yvonne Kluck: „Wir haben zu Hause einen großen Garten und sogar ein Gewächshaus. Ich habe junge Paprikapflanzen gekauft und suche nun noch nach Zucchini, die habe ich noch nicht gefunden.“
Zwischen all den Pflanzenständen von nichtkommerziellen Anbietern, die zum Teil auch aus den Dörfern hinter Nauen und aus Potsdam angereist waren, gab es immer wieder auch die eine oder andere besondere Perle zu entdecken. Felix Abromeit aus Falkensee bot so seine kleinen Sukkulenten an, die er in sehr dekorativen Weingläsern angezogen hatte: „Meine Pflanzen, die ich hier anbiete, sind allesamt Ableger von großen Pflanzen, die ich einmal aus dem Supermarkt gerettet habe, weil niemand sie mehr kaufen wollte. Die Gläser brauchte auch keiner mehr, die sollten auch schon weggeworfen werden. Nur die bunten Steinchen in den Gläsern habe ich gekauft – auf dem Flohmarkt. Die Sukkulenten halten sich in den Gläsern sehr gut – und sehen auch sehr dekorativ aus.“
An einer anderen Stelle bot Thomas Raabe aus Falkensee kleine Pflanzen an – aber auch selbst geernteten Honig aus dem letzten Jahr: „Es muss nun dringend einmal wieder regnen. Die Bienen stehen in den Rapsfeldern. Bei Trockenheit produzieren die Pflanzen aber keinen Nektar – und die Bienen fliegen dann nicht in den Raps. So gesehen war das kein guter Start in die neue Saison. Es war zu schnell zu heiß und zu trocken.“
Am Stand des Falkenseer Tierheims war Gabriele Brückner mit ihrem Team zu finden: „Wir bieten hier gezielt ‚Katzendrogen‘ an, also Pflanzen, die Katzen ganz besonders toll finden und die für sie nicht giftig sind. Dazu zählen Katzenminze, Baldrian und Muskatellersalbei. Alle Einnahmen kommen natürlich den Tieren zugute, die sagen dankbar Wau-Wau und Miau.“
Auch die Eichhörnchenhilfe war mit vor Ort. Karin Grusdat und ihr Team versorgten die Hungrigen mit belegten Brötchen, Nudelsalat, Suppe und Würstchen, um Einnahmen für die Versorgung der Eichhörnchenbabies zu generieren: „Einige Hörnchen hatte ich bei der Pflanzenbörse mit dabei, weil sie regelmäßig gefüttert und versorgt werden müssen.“
Yvonne Scherzer: „Nach der Pflanzenbörse ist vor der Pflanzenbörse. Am 22. September geht es von 9:30 bis 12 Uhr wieder von vorne los.“
Angesichts des großen Angebots und der hohen Nachfrage wünschten sich viele Besucher, dass die Pflanzenbörse ausgedehnt wird. Uwe Lachmann: „Am schönsten wäre es, wenn die Pflanzenbörse das ganze Wochenende dauert. Wenn das nicht geht, dann sollte man sie aber am Samstag bis in die Abendstunden durchlaufen lassen.“ (Fotos/Text: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 147 (6/2018) veröffentlicht.
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