Trödeln in Finkenkrug
In jedem Haushalt finden sich Dinge, die eigentlich niemand mehr braucht, die aber viel zu schade für den Müll sind. Die Finkenkruger haben auf die Initiative von Matthias Arndt hin eine gute Möglichkeit jenseits von eBay gefunden, um die aussortierten Schätze in neue Hände zu geben. Immer am letzten Samstag vor den Sommerferien laden sie zum Finkenkruger Stadtteilflohmarkt.
Dann bauen alle Familien, die an diesem Event teilnehmen möchten, Verkaufstische in ihren Garagenauffahrten und vor ihren Gartentoren auf. Für alle Flohmarkt-Trödler hieß es am 30. Juni wieder – ab aufs Fahrrad und durch Finkenkrug radeln, um an den Ständen ausrangierte Bücher, Kinderkleidung, Brettspiele und Werkzeuge einzukaufen. In diesem Jahr ging sogar ein Betonmischer für kleines Geld über den Tisch.
Matthias Arndt: „Der Flohmarkt fand in diesem Jahr bereits zum dritten Mal statt, das Konzept hat sich dabei nicht wesentlich verändert. Wieder konnten die Trödler von 14 bis 19 Uhr unterwegs sein. Das sehr persönliche, einfache Konzept des Flohmarkts scheint bei den Nachbarn gut anzukommen, das wollen wir gern so fortführen.“
In diesem Jahr nutzten über 100 Familien die Chance, ein wenig Extrageld in die Kassen zu spülen. Einmal mehr gab es einen Übersichtsplan, der die einzelnen Standorte der teilnehmenden Familien im Stadtteil kundgab. Man brauchte ihn aber nicht zwingend, da entsprechende Gärten schon aus weiter Ferne klar zu erkennen waren – sie hatten bunte Luftballons an den Zaun gebunden oder entsprechende Schilder aufgebaut. Eine schöne Überraschung: An vielen Ständen gab es Kuchen, Bowle oder andere Erfrischungen für die Besucher.
Matthias Arndt: „Man hat den Eindruck, Finkenkrug hat auf solch eine Veranstaltung geradezu gewartet. Für die Zukunft wäre es toll, wenn sich noch häufiger mehrere Nachbarn in einer Straße zusammentun und mit einem gemeinsamen Stand auf sich aufmerksam machen. Das wäre gerade für die nicht so zentral liegenden Stände eine wichtige Empfehlung.“
Natürlich stärkt so eine Aktion wie der gemeinschaftliche Flohmarkt auch den nachbarschaftlichen Zusammenhalt. Matthias Arndt: „Eine Familie schrieb mir bei der Anmeldung, sie sei neu nach Finkenkrug gezogen und freue sich über diese unkomplizierte Art, Kontakt zu den Nachbarn knüpfen zu können. Das trifft genau die Idee. Wenn sich dabei auch noch der Dachboden etwas leert, die Haushaltskasse füllt und nebenbei alle etwas für die Umwelt tun, indem sie weniger wegwerfen, dann ist das umso besser.“
Ylvie Thannisch, Standbetreiberin in der Wilhelm-Busch-Straße: „Bei uns war es etwas ruhiger dieses Jahr. Besonders gut liefen bei uns das von den Kindern aussortierte Playmobil- und Lego-Spielzeug. Brettspiele wollte keiner haben.“ (Fotos/Text: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 149 (8/2018) veröffentlicht.
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