Jugendforum und Lions Falkensee i.G.: Das passt zusammen!
Zwischen Baum und Borke hängen die Jugendlichen, die in Falkensee groß werden. Bereits zum Ende ihrer Schullaufbahn hin bemerken sie, dass es für sie viel zu wenig Angebote in der unmittelbaren Region gibt. Das beginnt bei der Freizeitgestaltung und hört beim bezahlbaren Wohnraumangebot noch lange nicht auf.
Kein Wunder also, dass es sehr viele Jugendliche nach Berlin zieht. Clubs, Universitäten, erste Wohnung: Die Hauptstadt ruft.
Doch es gibt sie trotz der widrigen Umstände weiterhin in der Gartenstadt – die Jugendlichen, die sich nicht abschrecken lassen, sondern die im Umkehrschluss Lust darauf haben, Falkensee mitzugestalten. Sie organisieren sich im „Jugendforum Falkensee“ (www.jugendforum-fks.de), das von der „Partnerschaft für Demokratie Falkensee“ unter die Fittiche genommen wird und seit 2015 existiert.
Die Ziele des Jugendforums oder des „Jufos“, wie die Teilnehmer es abkürzen, sind klar definiert. Es geht darum, Falkensee gemeinsam interessant zu machen, das „EGAL“ als zentralen Treffpunkt für alle Jugendlichen weiter zu erhalten, regelmäßig eigene Veranstaltungen durchzuführen und sich auch politisch einzumischen.
Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ wird das Jugendforum sogar vom „Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ gefördert.
Luzie Gehrmann (20), die ihr Abitur auf dem Falkenseer Lise Meitner Gymnasium gemacht hat, erklärt: „Im Jugendforum haben wir keine Auflagen und keine Kontrolle von außen. Wir Jugendlichen entscheiden selbst. Zurzeit sind 14 Jugendliche in einen Sprecher*innenrat gewählt worden. Dieser Rat entscheidet über einen Etat mit 9.000 Euro, der uns vom Bund und von der Stadt Falkensee zur Verfügung gestellt wird. So haben wir die Möglichkeit, Projekte, die wir uns ausdenken, auch zu finanzieren. Wenigstens zwei Mal im Jahr finden Jugendkonferenzen statt, zu denen in der Regel bereits 30 bis 40 Leute erscheinen. Die nächste Konferenz findet am 20. September statt. Wir diskutieren hier sehr viel und sammeln Vorschläge, was wir gemeinsam tun und in der Stadt verändern könnten.“
Wichtig ist es den Jugendlichen etwa, sich für eine deutliche Verbesserung der Radinfrastruktur stark zu machen. Urban Gardening, also ein gemeinschaftliches Gärtnern ohne Zäune, könnte im Gutspark realisiert werden. Der Aufbau von neuen Freizeitangeboten, die speziell auf die Bedürfnisse der Jugendlichen angepasst sind, ist auch ein Thema. Und da viele angehende Studenten gar nicht unbedingt ihre Heimatstadt verlassen wollen, wenn sie im nahen Berlin einen Platz an einer der drei Universitäten erhalten, ist bezahlbarer Wohnraum sehr wichtig.
Bei einem Projekt konnte das Jugendforum Falkensee nun auf die Hilfe von echten Profis zählen. Der Lions Club Falkensee (in Gründung) setzt sich personell aus zurzeit 14 Geschäftsleuten der Region zusammen, die ihr Know-How gern zur Verfügung stellen, um insbesondere der nächsten Generation kostenfrei und unterstützend unter die Arme zu greifen. Daniela Schwarz von der Firma „Baugeld Spezialisten Niederlassung Falkensee | Schwarz Immobilienfinanzierungen e.K.“: „Wir haben uns bereits im Juni mit Vertretern des Jugendforums Falkensee bei einem BBQ getroffen und ausgetauscht. Dabei kam heraus, dass auch das Jugendforum Nachwuchssorgen hat. Wie sprechen sie am besten neue Jugendliche an, damit sie sich ebenfalls im Forum engagieren können? Wir haben ein Coaching durchgeführt und eine richtige Projektplanung mit einem daraus resultierenden Konzept durchgeführt. Das Ergebnis war die Konzeption für den Workshop ‚Engagiert in der Schule‘.“
Luzie Gehrmann: „Unsere Idee ist es, in die Schulen zu gehen, um hier gezielt die Klassen- und Schülersprecher der Klassen 7 und 8 anzusprechen. In einem 90-Minuten-Workshop möchten wir den Sprechern klar machen, dass sie in ihren Schulen auch ein Mitspracherecht haben, und ihnen aufzeigen, wie sie es nutzen können. Welche Aufgaben, Pflichten und Rechte Klassen- und Schülersprecher haben, wissen die meisten doch gar nicht. So nehmen wir der Schule Aufklärungsarbeit ab und machen die Schüler zugleich auf das Jugendforum aufmerksam – und somit auf die Möglichkeit, sich auch außerhalb der Schule zu betätigen. Den Lions i.G. danken wir sehr, dass sie uns dabei geholfen haben, unsere Ideen in ein konkretes Konzept einfließen zu lassen. Das brauchen wir für die Kontaktanbahnung mit den Schulleitern. So haben wir bereits das Lise Meitner Gymnasium in Falkensee und das Marie Curie Gymnasium in Dallgow-Döberitz für den Workshop interessieren können.“ (Text: CS / Foto oben: CS / Foto unten: Thomas Schwarz)
Lions Falkensee (in Gründung)
Neuer Preis: Falkenseer Löwe 2018
Der Lions Club Falkensee, der sich zurzeit noch in Gründung befindet, lobt trotzdem schon in diesem Jahr einen Jugendförderpreis aus. Der „Falkenseer Löwe 2018“ gliedert sich in einen Publikums- und einen Jury-Preis, der jeweils mit 1.000 Euro dotiert ist. Das Geld soll einer gemeinnützigen Organisation oder einem Verein zugute kommen, die/der aus Falkensee oder der Region stammt und sich über das normale Betätigungsfeld hinaus für die Jugendlichen gemeinnützig eingesetzt hat.
Ab sofort und bis zum 31. Oktober 2018 nehmen die Lions i.G. nun erste Bewerbungen entgegen. Diese müssen aus zwei A4-Seiten als PDF bestehen. Eine Seite soll ein aussagekräftiger Steckbrief sein, der die zu prämierende Aktion mit Text und Bild vorstellt. Die andere Seite soll ein Motivationsschreiben sein, um ein besseres Verständnis für die Besonderheit der Aktion zu vermitteln. Bewerbungen sollen ausschließlich per Mail an falkenseerloewe@gmx.de eingeschickt werden.
Eine einberufene Jury wählt fünf Einsendungen aus. Die Jury besteht aus sieben Personen des öffentlichen Lebens aus der Stadt Falkensee. Die Jury kürt auch einen Gewinner – das ist der Jury-Preis.
Die fünf Projekte werden ab dem 1. November zusätzlich bei Selgros Falkensee ausgestellt. Die Selgros-Kunden können bei jedem Einkauf für ihren Favoriten stimmen und so den Publikumspreis vergeben. Das Preisgeld für diesen Preis wird von Selgros Falkensee gestellt.
Die Preisvergabe erfolgt im Dezember 2018. (Foto: Sonja Schröder)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 150 (9/2018) veröffentlicht.
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