Spinnen & Reptilien: Lehrreiche Tierschau in der Falkenseer Stadthalle
Eins ist mal sicher: Die Falkenseer Stadthalle ist immer für eine Überraschung gut, wenn es um neue Veranstaltungen im Foyer und in der großen Halle geht. Nach vielen Live-Konzerten und den ersten Messen stand am 20. und 21. Oktober eine echte Neuerung auf dem Programm:
Die „Spinnen- und Reptilienausstellung“ von André Hein aus Bendhof bei Lützow öffnete das ganze Wochenende über ihre Türen.
Tierpfleger Christian Weber: „Wir sind sieben Tage in der Woche unterwegs und bestimmt seit zehn Jahren mit unseren Tieren auf Tour. Unter der Woche reisen wir und bereiten alles vor, am Wochenende kommt es zur Ausstellung. Heute hier, morgen dort: Nach Falkensee steht Magdeburg auf dem Tourplan. Für den Transport haben wir extra einen Vierzigtonner angeschafft. Der ist so umgebaut, dass unsere Tiere es nicht einmal merken, dass wir reisen.“
Die Falkenseer Stadthalle hatte sich zur Überraschung der Besucher in einen aufgeheizten Dschungel verwandelt. In den grünen Kulissen waren zahllose Terrarien aufgestellt. Hier konnten die Besucher Schlangen und Echsen, aber auch Vogelspinnen, Skorpione, Tausendfüßler und Einsiedlerkrebse bestaunen. Damit der Besuch auch einen lehrreichen Charakter erhält, waren an allen Käfigen Infotafeln mit eigenen Texten angebracht, die spannende Fakten vermittelten.
Insgesamt waren bei der Ausstellung 270 Tiere aus 111 Arten zu sehen. In einem Freilaufgehege konnten sogar Sporn- und Pantherschildkröten bewundert werden.
Dirk Ziehm aus Falkensee war mit seinen Enkelkindern vor Ort: „Die Ausstellung ist nicht nur für die Kinder, sondern auch für mich sehr interessant. Die Tiere wirken sehr lebendig und vital, sie bewegen sich viel. Sie tun mir zwar leid, weil sie in den Käfigen gefangen sind, aber für die Besucher ist die Ausstellung sehr lehrreich und informativ. Wo sonst bekommen wir Reptilien und Spinnen aus aller Welt so nah zu Gesicht?“
Christian Weber holte zum Vergnügen vor allem der Kinder immer wieder einmal eine Netzpython oder einen Grünen Leguan aus den Käfigen: „Viele Besucher haben Vorurteile. Sie glauben etwa, dass sich eine Schlange glitschig anfühlt. Hier können wir den Menschen den Ekel nehmen. Gerade Kinder haben noch gar keine Berührungsängste. Sie nehmen auch gern den Grünen Leguan Leo auf den Arm. Ich nenn Leo immer die Biomülltonne. Er ist elf Jahre alt und isst alles, was ich auch gern mag – Pizza ebenso wie Spaghetti Bolognese.“
Die Ausstellung war für die Besucher von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die einzelnen Terrarien waren allesamt sehr liebevoll eingerichtet, die Tiere machten einen mehr als gesunden Eindruck. Christian Weber: „Wenn wir bemerken, dass es einem Tier nicht gut geht, dann geht es sofort zum nächsten Tierarzt, der sich auskennt. Im Berliner Raum ist es kein Problem, da jemanden zu finden. Auf dem Land wird das schon schwieriger. Aber wir haben da bereits viele Adressen.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 152 (11/2018) veröffentlicht.
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