Désirée Nick liest in Brieselang
Deutschlands spitzeste Lästerzunge wohnt in Falkensee: Désirée Nick liebt die Ruhe in der urbanen Gartenstadt in direkter Nachbarschaft zur lauten Hauptstadt. Sie schätzt die Arbeit in ihrem Garten als Alternativprogramm zu ihrem meist hektischen Künstleralltag.
Das Havelland profitiert von diesem Wohnort der Schauspielerin, Buchautorin und Entertainerin, die seit mehreren Jahrzehnten gut im Geschäft ist. Denn: Désirée Nick lässt sich gern vor Ort sehen. Am 1. März war sie erst in Falkensee in der neuen Stadthalle zu bestaunen. Nun folgte sie am 11. November der Einladung vom Förderverein der Bibliothek Brieselang (www.bibliothek-brieselang.de) und las im ausverkauften Foyer der Robinson Grundschule vor 200 neugierigen Bürgern aus der Region.
Desirée Nick stellte ihr neues Buch „NEIN ist das neue Ja“ vor – ein unterhaltsamer Mix aus Lebensratgeber, genüsslichem Z-Promi-Bashing und herrlich frech-frivolen Wortspielen. Die Kernaussage des neuen Buchs: Je häufiger man Nein sagt, umso mehr hat man vom Leben, denn: „Wir vergeuden sonst Zeit, die wir nicht haben, mit Leuten, die wir nicht mögen, und mit Tätigkeiten, die uns nicht interessieren.“
Die Nick ist der Meinung, dass uns die Gesellschaft zunehmend zu Ja-Junkies gemacht hat, die nur allzu schnell Ja zu allem sagen. Weil es bequem ist. Vor allem aber für die anderen, erklärt die Künstlerin: „Mit jedem halbherzigen Ja erkämpfen wir uns nur einen kurzen Moment der vermeintlichen Harmonie“. Und sie sagt: „Nein ist eine Währung, die nix kostet und die uns in unendlicher Anzahl zur Verfügung steht.“
Desirée Nick nutzt ihren psychologischen Ratgeber für einen Rundumschlag gegen die sozialen Netzwerke und die Riege der Z-Promis, die nix können, aber trotzdem in aller Munde sind: „Nein kann man auch sagen zum grassierenden Beauty-Wahn. So manche Kollegin trägt ihren Kaiserschnitt ja inzwischen längst als Halskrause. Und viele ältere Z-Sternchen lassen sich die Schamlippen aufspritzen, damit es wenigstens auf dem Profilfoto so aussieht, als wäre die Einfahrt noch in Benutzung.“
Nein – das kann man auch in der Shopping-Mall zu einem Schnäppchen sagen, oder zum Friseur, der eine neue Frisur statt Strähnchen vorschlägt, zum quängelnden Kind im Supermarkt oder zum taktlosen Kollegen: „Mit einem Nein wird man plötzlich wieder sichtbar. Probieren Sie es aus. Sagen Sie im Restaurant doch einmal deutlich, wenn es Ihnen nicht geschmeckt hat.“
Nach der Lesung, für die die Besucher 15 Euro bezahlt hatten, durften Fragen gestellt werden. Ob es denn keinen Ärger gab von den vielen Z-Promis, die im Buch beleidigt werden? Nick: „Ach, die lesen doch gar keine Bücher.“ Warum Sie in den Dschungel gegangen ist? Nick: „Wenn ich immer so viel verdienen könnte, würde ich das alle 14 Tage machen.“ Wo sie am besten entspannen könne? Nick: „In der Küche.“
Am Ende gab Désirée Nick Autogramme, signierte Bücher und stand für Fan-Fotos zur Verfügung. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 153 (12/2018) veröffentlicht.
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