Ein Gin aus Falkensee
Nach Whisky und Rum feiert zurzeit der Gin einen absoluten Höhenflug. Viele Freunde hochprozentiger Alkoholika legen sich eine Sammlung erlesener Gin-Varianten zu. Beim Gin wird ein Basisalkohol durch den Zusatz von „Botanicals“ aromatisiert. Klassische Zutaten sind Wacholderbeeren und Koriander. Durch ganz individuelle Rezepturen mit verschiedensten Botanicals entstehen immer wieder neue Gin-Varianten.
Eine dieser Gin-Kreationen soll in Zukunft aus Falkensee stammen. So stellen sich dies der Filmemacher Sebastian Panneck (48) aus dem Prenzlauer Berg und die Falkenseer Modedesignerin Sabrina Tischner (33) vor. Die beiden haben zusammen die Firma u.now UG gegründet – ursprünglich, um modische Leder-Accessoires unter dem Labelnamen „UNKNOWN Lands“ (www.hellounknownlands.com) zu verkaufen.
Sabrina Tischner: „Wir haben bereits eine erste Kollektion erstellt, die naturgegerbtes Rindsleder im Farbton ‚saddle tan‘ einsetzt, um – vorerst – Kaffeebecher, Flachmänner, Trinkflaschen und Handyhüllen zu veredeln. Wir hatten parallel dazu die Idee zu einem eigenen Gin und haben passend dafür das Design der Flasche entwickelt, analog zum UNKNOWN Lands Style.“
Hier kam Sabrinas Freund Maxim Matthew (39) mit ins Spiel, der als hilfreicher Ratgeber die Idee auf die Zielgerade beförderte: „Wir haben dann ziemlich schnell Thomas aus Beelitz kennengelernt, der eine kleine, expandierende Destille betreibt, und uns sofort sehr gut verstanden. Er hat für uns den Basis-Gin angesetzt. Wir haben dann über ein Jahr gebraucht, um unser ganz eigenes Rezept zu finden. Wir haben alle vier Wochen ein neues Tasting angesetzt, neue Botanicals destilliert und die Essenz dann tropfenweise zum Gin hinzugegeben. Bis wir gesagt haben: Das ist jetzt unser UNKNOWN Lands Gin.“
Der Gin „Made in Falkensee“ setzt auf Lavendel und wilde Himbeere, auf Cranberries und rosa Pfeffer, auf Rosenblüten und Zimt. Auch Angelikawurzel und Sternmoos finden sich als Botanicals im Gin wieder.
Maxim Matthew: „Wir möchten, dass der Gin-Genießer eine aromatische Reise unternimmt, wenn er unseren Gin kostet. Er soll das Gefühl haben, mitten im Sommer durch einen dunklen Wald zu laufen. Er riecht die Bäume, den erdigen Boden, spürt ein Flirren in der Luft und die Sonnenstrahlen auf seiner Haut. Früchte, Beeren, Moos. Dann kommt er an den Rand des Waldes und schaut aus der Höhe herunter in ein Tal, in dem der Lavendel unter Limettenbäumen wächst. Klar, dass ist ein Ort, wie es ihn so nicht gibt. Ein Schluck von unserem Unknown Lands Gin soll aber das Gefühl vermitteln, genau dort angekommen zu sein.“
Anfang Juli kamen die ersten 15 Liter aus der Destille. Sie wurden in der Finkenkruger RumBar im kleinen Kreis verkostet. Hier ist der Gin bis Ende August exklusiv im Angebot, anschließend wird er auch in anderen Bars und Restaurants zu haben sein. So auch im Horke‘s.
Sebastian Panneck: „Wir planen, Ende August die ersten 200 Flaschen ausliefern zu können. Die 0,5-Liter-Flaschen wird es bei ausgewählten Händlern, bei Amazon und im eigenen Online-Shop zu kaufen geben. Horke hat auch schon seine Bereitschaft signalisiert, dass man den Gin bei ihm an der Bar bestellen kann – entweder pur oder als Gin Tonic.“
Warum nur 200 Flaschen? Sabrina Tischner: „Noch haben wir andere Full-Time-Jobs. Außerdem investieren wir unser eigenes Geld und möchten behutsam vorgehen und langsam wachsen. Wir hoffen, dass wir noch vor Weihnachten eine zweite Charge Flaschen nach der London Dry Art produzieren können.“
Das erste Feedback auf den Falkensee-Gin war jedenfalls so groß und positiv, dass die u.now UG weiter auf den Schnaps setzt. Sabrina Tischner: „Wir arbeiten bereits an einem Kaffeelikör. Und es wird eine barrel aged Variante unseres Gins geben – und eine Kirschvariante. Das wird dann die UNKNOWN Lands Cherry Bomb sein. Ach ja, unser Gin ist übrigens zu 100 Prozent biozertifiziert.“ (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 161 (8/2019).
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