Falkensee Helau: Die Narren übernehmen die Macht im Rathaus!
Um 11:11 Uhr am 11.11. zischten plötzlich neben dem Falkenseer Rathaus Raketen in die Luft und knallten ein paar Böller. Heiko Fahrenwaldt, Schatzmeister des im Jahre 2000 gegründeten Falkenseer Karnevals-Klubs (kurz “FKK”, www.karneval-falkensee.de), freute sich wie ein kleines Kind. Denn er wusste genau – das war der Startschuss für die närrische Zeit.
Mit den Karnevals-Jecken und den versammelten Funkenmariechen ging es dann sogleich in der bunt gekleideten Prozession die Straße hinauf bis zur großen Rathaustür. Die Funkenmariechen bildeten das Spalier und Präsidentin Heike Krause donnerte mit lautem Hall gegen die Tür: “Bürgermeister, mach auf, die Narren übernehmen das Rathaus.”
Der Bürgermeister schien gar nicht daran zu denken, die Tür zu öffnen. Erst ein dreifaches “Falkensee Helau” – so der Ortsruf der Falkenseer Jecken – überzeugte den Bürgermeister, zaghaft die Tür zu öffnen, um sich den Narren zu ergeben.
Die freuten sich in diesem Jahr über besonders viele Zuschauer und Passanten, die fleißig mit dem Handy filmten. Heiko Fahrenwaldt: “Der 11. November fiel in diesem Jahr einmal nicht auf das Wochenende, sondern auf einen Montag. Da schauten die Passanten gern dabei zu, was wir hier so treiben.”
Prompt lud die Karnevalstruppe alle Zuschauer dazu ein, mit ins Rathaus zu kommen. Vor dem Treppenhaus wechselte zunächst einmal die prall mit Schokoladenmünzen gefüllte Stadtkasse, der riesige Schlüssel zum Rathaus und das Stadtsiegel den Besitzer. Thomas Zylla als stellvertretender Bürgermeister sprang Heiko Müller bei, es half aber nichts. Immerhin bekam er eine Türklinke geschenkt: Im letzten Jahr muss beim Rathaussturm eine kaputtgegangen sein.
Ein wenig “Pech” hatte das frischgebackene Ehepaar Anita und Andreas Wetzold. Sie stolperten aus dem Standesamt gleich den überfröhlichen Narren in die Hände – und wurden eifrig mit Küsschen, Karnevals-Orden und Glückwünschen bedacht.
Weiter ging es in den großen Rathaussaal, den die Narren mit Beschlag belegten. Bei saftrigen Pfannkuchen, frisch gezapftem Bier und anderen Leckereien wurden Orden an den Bürgermeister, seinen Beigeordneten und an die Vertreter der Presse verliehen. Anschließend durften die Funkenmariechen zeigen, was sie von Heike Krause gelernt hatten.
Was die Narren jetzt wohl mit dem Stadtgold anfangen? Heiko Fahrenwaldt, dessen FKK-Verein zurzeit aus 13 Mitgliedern und neun Funkenmariechen im Alter von 5 bis 32 Jahren besteht: “Das Gold ist ja leider nicht echt und nur aus Schokolade. Wir werden damit wohl die Zahnärzte im Ort bestechen müssen, um einen Termin zu bekommen. Wir sind ja schon so alt, bei uns fliegen nicht die Löcher aus dem Käse, sondern die Plomben aus den Zähnen.”
Ganz in diesem Sinn steht die große FKK-Faschingsparty am 30. November im ASB auch unter dem Motto “Klinik am Rande des närrischen Wahnsinns.” Da wird es dann sicherlich mehr als nur eine “Schluckimpfung” geben. Die närrische Zeit endet am Ascherdienstag Ende Februar. Bis dahin: Falkensee Helau! (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige