Havelbus parkt ein: Betriebshof als neuer Havelbus-Standort in Falkensee übergeben!
Der Landkreis Havelland hat seinen Busverkehr erheblich ausgeweitet – es gibt viele neue Verbindungen, mehr Busse und einen höheren Takt bei den Fahrten. Damit das gelingt, musste auch Havelbus wachsen. Im September 2019 gab es den ersten Spatenstich für einen zusätzlichen Havelbus-Standort in der Straße der Einheit 138a in Falkensee. Nun konnte der Landrat das fertiggestellte Gebäude an Havelbus übergeben.
Was tun, wenn man dank zusätzlicher Busse und neuer Mitarbeiter aus allen Nähten platzt? Man baut. Havelbus entschied sich, am Standort Falkensee in Sichtweite zum bereits bestehenden Betriebshof noch einen zweiten zu errichten. Er wurde von den Falkenseer Architekten Seidl-Seidl geplant und konnte nun am 24. Juni von Landrat Roger Lewandowski an Mathias Köhler, den Geschäftsführer der Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH, übergeben werden.
Roger Lewandowski: “Wir bauen den ÖPNV aus und bringen mehr Busverkehr auf die Straße. Mehr Busse brauchen allerdings auch mehr Platz. Ganz wichtig ist, dass der neue Betriebshof den alten nicht ersetzt, sondern ihn erweitert.”
Dass beide Betriebshöfe nicht direkt aneinander grenzen, hat übrigens einen einfachen Grund: Der Besitzer der angrenzenden Fläche hat einem Verkauf nicht zugestimmt.
Das neue Gebäuse ist mit seiner silbernen Fassade und den geschwungenen Formen ein echter Hingucker. Knapp 7,8 Millionen Euro wurden vor Ort verbaut, um ein Verwaltungsgebäude für die Mitarbeiter samt integrierter Werkstoffhalle und einer separaten Busüberdachung zu errichten.
Mathias Köhler zeigte sich vom neuen Standort begeistert: “Alles, was wir uns in der Planungsphase gewünscht haben, das haben wir auch umgesetzt. Jetzt gilt es das Objekt mit Leben zu füllen.”
Ab sofort gibt es ein Havelbus-Kundenbüro in Falkensee
Besonders vielseitig präsentiert sich das neue Havelbus-Angebot (www.havelbus.de) auch für den interessierten Kunden.
Denn ab sofort gibt es ein Havelbus-Kundenbüro nicht nur in Nauen, sondern auch in Falkensee. Vor Ort kann der geneigte Busmitfahrer seine Fahrkarten einkaufen, aber auch alle nur erdenklichen Fragen stellen. Das Kundenbüro hat Montag von 13 bis 15 Uhr, Mittwoch von 7 bis 11 und Donnerstag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Es kann auch über die Nummer 03321-8283-288 erreicht werden.
Vor dem Erweiterungsbau gibt es in einer Einbuchtung gleich mehrere Parkplätze für den Kundenverkehr auf dem eigenen Gelände, perspektivisch soll der Standort sogar eine eigene Bushaltestelle bekommen.
Besonders interessant sind drei Schnellladesäulen mit zusammen sechs Ladepunkten für alle Besitzer eines E-Automobils, die sich hier mit bis zu 50 kW besonders schnell aufladen lassen – wie das in der Regel sonst nur an der Autobahnraststätte möglich ist. Mathias Köhler: “Wir möchten den Bürgern hier wirklich etwas Besonderes anbieten. Diese Ladesäulen sind so stark, dass wir sogar unseren Elektrobus aufladen könnten.”
Im zweistöckigen Gebäude selbst ist die Verwaltung untergebracht. Für die Busfahrer gibt es aber auch Umkleideräume mit Duschen und Toilette, einen Aufenthaltsraum und eine Dachterrasse mit einem tollen Blick über die Nachbarschaft. Ein großer Konferenzraum lässt sich für Vorträge, Schulungen und Mitarbeiterversammlungen nutzen. Auch die Azubis können vor Ort betreut werden.
Was defekt ist, wird repariert
Der 980 Quadratmeter große Werkstattbereich erlaubt es, bis zu acht Solobusse oder vier Gelenkbusse gleichzeitig zu warten, zu reparieren oder zu reinigen. Dabei lassen sich die Busse mit einer Hydraulik in die Höhe heben, es gibt aber auch über die gesamte Buslänge eine Werkstattgrube, um Arbeiten etwa an den Bremsen durchführen zu können.
Die separate Busüberdachung ist 1.750 Quadratmeter groß. Hier finden 18 Fahrzeuge Platz, darunter auch der Elektrobus von Havelbus.
Mathias Köhler: “Wir sind am Standort bereits sehr zukunftssicher vorbereitet auf die neuen regenerativen Energieformen. Ganz egal, ob unsere Busse einst mit Strom oder mit Wasserstoff betrieben werden, wir sind bereit. In der grünen Stadt Falkensee müssen wir auch einen grünen Verkehr auf die Straße bringen.”
Das sieht auch Roger Lewandowski so: “Wir möchten im Havelland gern Modellregion für die Wasserstoffnutzung werden, perspektivisch auch bei Havelbus.”
Nachhaltigkeit steht bei Havelbus schon jetzt ganz weit oben auf der Agenda. So hat man den Boden auf dem neuen Areal nicht versiegelt, sondern so gepflastert, dass das Regenwasser direkt vor Ort im Boden versickern kann. Auf dem Dach des neuen Betriebshofs finden sich nicht nur Photovoltaikanlagen zur Stromgewinnung vor. Spezielle Matten sammeln das Regenwasser und stellen es nach und nach einer Dachbegrünung zur Verfügung, die noch im Werden ist. Auch wurden für das neue Gebäude viele Naturstoffe verwendet.
Nicht der erste Bewohner
Als Landrat Roger Lewandowski am 24. Juni einen riesigen symbolischen Schlüssel an einen sichtlich stolzen Mathias Köhler übergab, gab er damit auch das neue Gebäude frei – für den Bezug durch die Havelbus-Mitarbeiter. Die waren letzendlich aber doch nicht die ersten, die in das neue Gebäude eingezogen sind. Vorher hatte sich bereits ein Vogelpächen in die Werkstattshalle verirrt, um hier ein Nest zu bauen und Eier zu legen. Silke Van Ballaer von Havelbus: “Wir haben schon überlegt, eine Live-Kamera auf das Nest zu richten und das Geschehen direkt in unseren Aufenthaltsraum zu übertragen.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 185 (8/2021).
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